Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

So wirkt der Booster nach Johnson & Johnson-Impfung

Mittwoch, 24. November 2021 – Autor:
Eine einmalige Johnson & Johnson-Impfung bietet keinen ausreichenden Impfschutz. Die STIKO empfiehlt darum einen Booster mit einem mRNA-Impfstoff. Aktuelle Daten belegen, dass die Auffrischungsimpfung sinnvoll ist.
Studie: Die Boosterimpfung nach Johnson&Johnson-Impfung erzeugt eine gute Immunantwort

Studie: Die Boosterimpfung nach Johnson&Johnson-Impfung erzeugt eine gute Immunantwort – Foto: © Adobe Stock/ Markus Mainka

Nur eine einzige Impfung sollte mit dem Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson möglich sein. Doch schnell stellte sich heraus, dass die Schutzwirkung geringer ist als bei den Impfstoffen, die zweimal verimpft werden. Außerdem gibt es bei keinem anderen Impfstoff so viele Impfdurchbrüche wie beim Johnson&Johnson-Vakzin. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher einen Booster mit einem mRNA-Impfstoff – in der Annahme, dass dies die Immunogenität erhöht.

Anstieg von Antikörpern und T-zellen gemessen

Nun liegen Daten auf einem Preprint-Server vor, die die Annahme bestätigen: Wissenschaftler der Universität des Saarlandes haben nachweisen können, dass sich der Impfschutz durch die zweite Impfung tatsächlich signifikant erhöht. Laut Bericht wurde im Blut von 15 Probanden nach einer Booster-Impfung mit Biontech ein deutlicher Anstieg der Antikörper-Konzentration festgestellt, die das so genannte Spike-Protein der Coronaviren blockieren. Außerdem erhöhte sich durch die Zweitimpfung die Zahl der T-Zellen im Immunsystem der Probanden, die das Coronavirus direkt angreifen.

Gutes Nebenwirkungsprofil

„In der Studie haben wir zwar nur 15 Probandinnen und Probanden untersucht. Aber wir haben bei ausnahmslos allen eine deutlich messbare Steigerung der Impfwirkung feststellen können, so dass wir mit dieser Studie die Empfehlung der STIKO klar bestätigen können“, sagt Studienleiterin Martina Sester, Professorin für Transplantations- und Infektionsimmunologie an der Universität des Saarlandes. „Eine Booster-Impfung mit Biontech nach Johnson&Johnson ist absolut empfehlenswert. Gut verträglich ist sie außerdem, wie uns die Teilnehmenden bestätigen konnten, die ihre Impfreaktionen in einem Fragebogen festgehalten haben.“

Impfstoffe im Direktvergleich

Interessant sind auch die Ergebnisse einer zweiten Studie, in der das Forscherteam die Impfwirkungen aller fünf in Deutschland zugelassenen Impfschemata direkt miteinander verglich: Zum einen die der so genannten „homologen“ Impfungen (Biontech-Biontech, Moderna-Moderna, AstraZeneca-AstraZeneca), zum anderen die zugelassenen „heterologen“ Impfschemata (AstraZeneca-Biontech, AstraZeneca-Moderna), auch als Kreuzimpfung bekannt.

Die geringste Immunantwort erfolgte demnach auf die zweifache AstraZeneca-Impfung. Am besten schnitt die heterologe Kombination von AstraZeneca und Moderna ab, gefolgt von der Kombination AstraZeneca und Biontech. Danach folgt die doppelte Moderna-Impfung noch etwas vor der doppelten Impfung mit Biontech.

In diese Studie flossen die Daten von insgesamt rund 550 gesunden Personen ein. Die Aussagekraft gilt somit als valide, allerdings ist die Studie bislang ebenfalls nur als Pre-Print erschienen, wurde also noch nicht von Experten überprüft.

Hauptkategorien: Corona , Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Coronavirus , Impfen

Weitere Nachrichten zum Thema Coronaimpfung

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin