27. Dezember 2015 . Drucken . Studie aus Dresden So tückisch sind Lebermetastasen bei Darmkrebs Lebermetastasen bei Darmkrebs haben das Potenzial, intakte Tumorzellen in die Blutbahn zu streuen und so weitere Metastasen in anderen Organen zu erzeugen. Das konnten Forscher aus Dresden an über 100 Darmkrebspatienten zeigen. Darmkrebs: Lebermetasen streuen Tumorzellen ins Blut, die wiederum andere Organe befallen können Wenn Darmkrebs zu spät entdeckt wird, hat er oft schon Metastasen gestreut. Meist ist zunächst die Leber betroffen und eine Heilung ist dann in der Regel nicht mehr möglich. Nicht der Dickdarmkrebs selbst, sondern seine Metastasen führen schließlich zum Tod. Wie heimtückisch Lebermetastasen sind, konnten Wissenschaftler vom Universitätsklinikum Dresden jetzt in einer Studie mit mehr als 100 Patienten zeigen: Demnach sind Lebermetastasen in der Lage, intakte Tumorzellen in die Blutbahn zu streuen. Die Wissenschaftler halten es für sehr wahrscheinlich, dass diese Streuung dann zu weiteren Fernmetastasen etwa in der Lunge führt. Die Größe der durch einen Dickdarmkrebs gebildeten Lebermetastasen sei dabei entscheidend, ob von dieser Metastase Tumorzellen in die Blutbahn gestreut werden, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Annals of Surgery”, wo die Studie vorab online publiziert wurde. Lebermetastasen setzen weitere Tumorzellen frei Um das Metastasierungsverhalten zu untersuchen, nahmen die Dresdner Ärzte den Patienten intraoperativ Blut aus verschiedenen Blutkompartimenten ab und untersuchten dies auf zirkulierende Tumorzellen vor und nach dem Durchfluss der Leber in Pfortader und Lebervene. Dadurch konnten sie aufzeigen, dass die Lebermetastasen selbst intakte Tumorzellen freisetzen, die ihrerseits auch Fähigkeiten einer metastasierenden Tumorzelle besitzen, und somit möglicherweise zur weiteren Metastasierung des ursprünglichen Darmkrebses beitragen können. Je größer die Lebermetastasen waren, desto mehr freigesetzte Tumorzellen fanden die Ärzte im Blut. Nutzen von postoperativer Chemotherapie wird überprüft Den Studienautoren zufolge sollten Ärzte aus den Erkenntnissen unmittelbare Konsequenzen ziehen: „Das spricht in unseren Augen für eine stärkere postoperative Überwachung von Patienten mit großen Lebermetastasen sowie – wegen des besonders hohen Risikos einer weiteren Streuung – gegebenenfalls für eine postoperative Chemotherapie“, unterstreicht PD Dr. Nuh Rahbari, Erstautor der Studie. Ob eine postoperative Chemotherapie bei großen Lebermetastasen einen Vorteil bringt, wollen die Wissenschaftler nun in einer Folgestudie untersuchen. Dort wollen die Ärzte auch herausfinden, ob sich das das Risiko für weitere Metastasen durch bestimmte Operationstechniken senken lässt. Foto: © crevis - Fotolia.com Autor: Beatrice Hamberger Hauptkategorie: Medizin Ihnen gefällt dieser Beitrag? Empfehlen Sie uns weiter.
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