Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Skeptische Pharmaindustrie

Montag, 3. Januar 2011 – Autor:
Getrübte Stimmung bei den forschenden Pharma-Unternehmen: Die Mehrzahl erwartet für 2011 deutlich sinkende Umsätze, was sich sowohl auf die Beschäftigtenzahlen wie die Investitionen auswirken dürfte. Dies geht aus der Winterumfrage unter den 45 Mitgliedsunternehmen des in Berlin ansässigen Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) hervor.
Skeptische Pharmaindustrie

© vfa/Martin Joppen


Wie der vfa mitteilte, erwartet nur noch rund ein Drittel der Unternehmen (32,2 Prozent) für das nächste Jahr steigende Umsätze im Inland, wobei das Wachstum von diesen Unternehmen lediglich als "leicht" charakterisiert wird. Im Vorjahr hatten noch mehr als zwei Drittel (68,8 Prozent) eine Umsatzsteigerung erwartet, davon jedes vierte Unternehmen eine mittlere bis starke Zunahme. 19 Prozent erwarten gleichbleibende Umsätze und fast die Hälfte (48,8 Prozent) rechnet mit sinkenden Umsätzen. Jedes zehnte Unternehmen erwartet gar einen starken Rückgang.

Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen erwartet negative Folgen

Die erwartete Umsatzentwicklung dürfte sich auch auf die Beschäftigtenzahl auswirken: Mehr als die Hälfte der Unternehmen (54,8 Prozent) planen einen - allerdings moderaten - Personalabbau. Bei den Sachinvestitionen planen fast 60 Prozent der Unternehmen Aufwendungen in gleicher Höhe wie im Vorjahr. 10 Prozent der Unternehmen wollen die Sachinvestitionen im nächsten Jahr erhöhen. 30 Prozent planen niedrigere Investitionen.

Was die Aufwendungen für Forschung anbelangt, ist der Umfrage zu Folge davon auszugehen, dass die Ausgaben für Forschung und Entwicklung zumindest stabil bleiben. Während ein Drittel der Unternehmen plant, die Forschungsaufwendungen zu reduzieren, will ebenfalls ein Drittel der Unternehmen verstärkt in Forschung investieren. Gemessen am Umsatz ist die Pharmaindustrie die forschungsintensivste Branche in Deutschland.

Der skeptische Blick der Unternehmen verwundert nicht

Die vfa-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer erklärte zu den Ergebnissen der Winterumfrage: "Angesichts der herben Einschnitte, die gesundheitspolitische Massnahmen in Form von Zwangsrabatten und Preismoratorien gebracht haben, kann es nicht verwundern, dass die Unternehmen skeptisch in die Zukunft blicken. Während sich andere Branchen gerade von der Krise erholen, wird der Pharmaindustrie, die Stabilitätsanker in der Krise war, durch gesetzliche Massnahmen die Krise nachträglich verordnet."

Weitere Nachrichten zum Thema Pharma-Unternehmen

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin