Senioren testen App-basiertes Gehirntraining
Das digitale Fitnessprogramm heißt „Vera“und wurde von einer Berliner Firma entwickelt. Vera soll Heimbewohner auf Trab halten. Die Software des Projekts bietet einen Terminkalender mit Angeboten der Einrichtung, erfasst absolvierte Spaziergänge und hält ein Programm für körperliche Fitness bereit. Für die geistige Herausforderung schließlich gibt es eine an Senioren angepasste Version des Gehirntrainings von NeuroNation, einem Anbieter für online-Trainingsprogramme. Zudem können Heimbewohner mit dem Programm Aktivitätspunkte sammeln. Je aktiver die Senioren sind, desto mehr Punkte gibt es.
Online-Gehirntraining: Vera in einem Bremer Heim mit 15 Senioren gestartet
In einem Bremer Pflegeheim ist Vera nun als Pilotprojekt angelaufen. Derzeit nehmen 15 Senioren zwischen 75 und 95 Jahren daran teil, die meisten von Ihnen sind Frauen. Mit der Zeit soll die Teilnehmerzahl auf 100 ausgeweitet werden, teilt NeuroNation mit. Das Unternehmen arbeitet mit der Bremer Heimstiftung zusammen, seit sie beide – unabhängig voneinander – mit dem AOK-Leonardo-Gesundheitspreis für Digitale Prävention ausgezeichnet worden waren. „Im demografischen Wandel ist die geistige Gesundheit eine unentbehrliche Ergänzung zur körperlichen Fitness. Wirksames Gehirntraining erhöht kognitive Fähigkeiten nachhaltig“, begründet Rojahn Ahmadi, Gründer von NeuroNation, das Engagement für die Senioren. Einfache Denkspiele wie Kreuzworträtsel oder Sudoku seien allerdings keine probaten Mittel. Darum habe NeuroNation in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Technischen Universität Dortmund und der Freien Universität Berlin das Online-Gehirntraining entwickelt.
Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich ausgewertet
Die ersten Reaktionen aus Bremen? „Das an die älteren Nutzer angepasste NeuroNation-Gehirntraining macht unseren Seniorinnen und Senioren sehr viel Spaß und kommt gut an“, berichtet Projektleiterin Luca Halder. Die fachliche Evaluation des Pilotprojekt soll nach NeurNation Angaben anhand eines standardisierten Mobilitätstest sowie eines von der Weltgesundheitsorganisation entwickelten Fragebogens zum allgemeinen Wohlbefinden (WHO-5) erfolgen. Die finale Auswertung wird nächstes Jahr erwartet. Bis dahin nehmen die Entwickler von NeuroNation nach eignen Angaben in mehreren Runden die Anregungen der Senioren und der Projektleitung auf und erweitern die App um ihre Wünsche.
Foto: Bremer Heimstiftung/NeuroNation