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Senat empfiehlt Impfung gegen Masern

Freitag, 19. April 2013 – Autor: Anne Volkmann
In Berlin häufen sich die Masernfälle. Der Senat empfiehlt daher, Kinder und Erwachsene gegen Masern zu impfen. Erwachsene, die nach 1970 geboren wurden, sollten ihren Impfstatus überprüfen lassen und gegebenfalls ergänzen.
Senat rät zu Impfung gegen Masern

Auch Erwachsene sollten sich gegen Masern impfen lassen

Masern sind alles andere als eine harmlose Kinderkrankheit. Die hochansteckende Virusinfektion kann mit ernsthaften Komplikationen wie Mittelohr-, Lungen- oder Gehirnentzündung einhergehen und im schlimmsten Fall sogar tödlich verlaufen. Seit einiger Zeit häufen sich die Masernfälle in Deutschland und Europa. In Berlin sind seit Februar 2013 bereits über 40 Menschen an Masern erkrankt – das sind mehr als achtmal so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sollte der Impfstatus daher überprüft und gegebenenfalls die Masernimpfung nachgeholt werden. Nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) sollten alle Kleinkinder zweimal gegen Masern geimpft werden, nämlich zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat sowie vor Vollendung des zweiten Lebensjahres. Meist wird die Impfung gegen Masern in Kombination mit Mumps, Röteln und Varizellen angeboten. Nach der Impfung besteht ein lebenslanger Schutz.

Masern: auch Erwachsene sind gefährdet

Die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit rät auch allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden und die bisher nicht an Masern erkrankt sind, die Impfung nachzuholen. Vor der Einführung der Masernimpfung vor etwa 40 Jahren in Deutschland ist nahezu jeder an Masern erkrankt, und nur diese Personen sind immer noch gegen Masern immun. Andere Erwachsene sind daher gefährdet, sich mit Masern anzustecken. Bei den in diesem Jahr infizierten Personen ist immerhin mehr als die Hälfte der Erkrankten zwischen 16 und 45 Jahren alt.

Über 50 Prozent aller Betroffenen mussten bereits stationär behandelt werden; unter den Senioren waren es sogar noch mehr. In Berlin wurden die Ärzte durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales und das Landesamt für Gesundheit und Soziales auf das aktuelle Risiko einer Maserninfektion aufmerksam gemacht und aufgerufen, sich an der Überprüfung des Impfschutzes ihrer Patienten zu beteiligen.

Deutschland will Masern ausrotten

Masern sind hochansteckend und werden durch Tröpfcheninfektion, also durch Sprechen, Husten oder Niesen, übertragen. Nahezu jeder Kontakt mit einem Erkrankten führt zu einer Ansteckung. Besonders problematisch ist, dass die Infizierten bereits fünf Tage vor Auftreten des typischen Hautausschlags ansteckend sind und die gefährliche Krankheit damit weitergeben können.

In Deutschland hat die Häufigkeit von Masern nach Einführung der Impfung deutlich abgenommen. Dennoch gibt es immer wieder Masernausbrüche. Daher ist es nach wie vor wichtig, dass alle Menschen geimpft werden. Deutschland hat sich gegenüber der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Ausrottung von Masern bis zum Jahr 2015 verpflichtet. Das bedeutet, dass ab diesen Zeitpunkt bundesweit maximal 85 Masernfälle innerhalb eines Jahres auftreten dürfen.

© Dan Race - Fotolia.com

Hauptkategorien: Berlin , Medizin

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