Schweden gibt Gewinner des Nobelpreises für Medizin 2015 bekannt
Das Nobelpreis Komitee in Stockholm hat die diesjährigen Gewinner des Nobelpreises für Medizin bekanntgegeben. Die 85-jährige Chinesin Youyou Tu erhält die Hälft des Preisgeldes für ihre Malaria-Forschung. Sie hatte mit Artemisinin eine neuartige Therapie entdeckt, die laut Komitee die Malaria-Sterblichkeit signifikant verringert habe. Die andere Hälfte des Preises teilen sich der ebenfalls 85-jährige Ire William C. Campbell und der 80-jährige Japaner Satoshi Ōmura. Beide hatten gemeinsam den Wirkstoff Avermectin entdeckt und damit die Häufigkeit von Flussblindheit und Elephantiasis (lymphatische Filariose) und anderen Parasitenerkrankungen vermindert.
Diese Infektionskrankheiten treffen die Ärmsten
„Diese beiden Entdeckungen haben geholfen, verheerende Infektionskrankheiten besser zu bekämpfen, an denen jedes Jahr Millionen Menschen erkranken“, schreibt das Nobelpreis Komitee in Stockholm. Die Effekte hinsichtlich verbesserter Gesundheit und verringertem Leiden seien von unschätzbarem Wert.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit bis zu 500 Millionen Menschen an Malaria erkrankt. Weitere 20 Millionen Menschen leiden an Flussblindheit, einige Hunderttausend erblinden jedes Jahr als Folge der Infektion, die durch Fadenwürmer verursacht wird. Fadenwürmer sind auch häufig der Auslöser von Elephantiasis. Hierbei kommt es zu einem massiven Lymphstau an den Beinen oder Geschlechtsorganen. Laut WHO sind über eine Milliarde Menschen von der Erkrankung betroffen.
Der Nobelpreis für Medizin ist mit umgerechnet rund 855.000 Euro dotiert. Am 10. Dezember wird er den Preisträgern in Stockholm übergeben.
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