Schwangerschaftsdiabetes: Auf was man aufpassen muss

Schwangere können durch mehr Bewegung und die richtige Ernährung selbst viel dafür tun, um erhöhte Blutzuckerwerte wieder in den Normalbereich zu bringen. Experten raten: keine großen Mengen Kohlenhydrate auf einmal und Lebensmittel bevorzugen, die den Blutzucker langsam ansteigen lassen. – Foto: AdobeStock/Kawee
Übergewicht, Adipositas und ein genetisches Risiko: Das sind die größten Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes. Wer zu viel wiegt, sollte am besten schon vor der Schwangerschaft unbedingt abnehmen. „Das ist die beste Möglichkeit, Schwangerschaftsdiabetes zu vermeiden", erklärt Ernährungswissenschaftlerin Dr. Sandra Hummel, die am Helmholtz Zentrum München zu der Erkrankung forscht, im Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber".
Wichtig: Mehr Bewegung und richtige Ernährung
Der Rat von Diabetes-Experten an die Adresse von Schwangeren: einen Zuckerbelastungstest machen, üblicherweise zwischen der 24. und 28. Woche, weil es meistens erst dann zu erhöhten Werten kommt. Frauen mit erhöhtem Risiko sollten ihre Werte eventuell schon früher überprüfen lassen.
Hoher Blutzucker: Nie viele Kohlenhydrate auf einmal essen
Bei wem ein veränderter Blutzuckerwert festgestellt wird, kann durch mehr Bewegung und die richtige Ernährung selbst viel dafür tun, um den Wert wieder in den Normalbereich zu bringen. Für die Ernährung gilt: keine großen Mengen Kohlenhydrate auf einmal, sondern über den Tag verteilt essen und Lebensmittel bevorzugen, die den Blutzucker langsam ansteigen lassen, etwa Vollkorn- statt Weißmehlprodukte.
Auch nach der Geburt: Zucker immer wieder kontrollieren
„Nach der Geburt normalisiert sich der Blutzuckerwert zunächst fast immer“, sagt Ernährungswissenschaftlerin Hummel. Trotzdem sei Schwangerschaftsdiabetes als Warnsignal des Körpers zu verstehen: Wichtig sei es, den Zucker immer wieder zu kontrollieren – das erste Mal sechs Wochen nach der Geburt mit einem Test beim Diabetologen. „Wenn die Werte normal ausfallen, sollte der Test alle zwei bis drei Jahre wiederholt werden", sagt Hummel. „Diese Nachsorge zahlt sich aus, denn damit kann Diabetes Typ 2 oft verhindert werden.“