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Schützt das Frühstück vor Diabetes und Übergewicht?

Dienstag, 13. November 2018 – Autor:
Zum Welt-Diabetestag gibt es schlechte Nachrichten für Frühstücksmuffel: Epidemiologische Studienhaben gezeigt, dass der Verzicht auf ein Frühstück mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden ist. Umgekehrt scheint regelmäßiges Frühstücken vor der Zuckerkrankheit und Übergewicht zu schützen.
Frühstück und Diabetes

Neue Erkenntnisse zu Frühstück und Diabetes: Wer regelmäßig frühstückt, senkt sein Diabetes-Risiko

Am 14. November ist Welt-Diabetestag und alle Welt redet über die Volkskrankheit Diabetes. Nun haben Forscher vom Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) einen Risikofaktor für Typ-2-Diabetes identifiziert, der häufigsten Form der Zuckerkrankheit: Es ist das Frühstück bzw. der Verzicht darauf. Auch scheint es einen Zusammenhang zu Übergewicht zu geben. Übergewicht ist wiederum einer der größten Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes, der im Volksmund fälschlicherweise oft noch Altersdiabetes genannt wird. 

Frühstücksverzicht geht mit einem erhöhten Diabetesrisiko einher

Das Forscherteam um Dr. Sabrina Schlesinger verglich Männer und Frauen in sechs Langzeitstudien unter Berücksichtigung des Body-Mass-Index (BMI). Daten von 96.175 Teilnehmern flossen in die Meta-Analyse ein, davon erkrankten 4.935 im Studienverlauf an Diabetes. Die Ergebnisse: Je seltener gefrühstückt wurde, desto öfter trat Diabetes auf. Das stärkste Risiko wurde für den Verzicht von Frühstück an vier bis fünf Tagen pro Woche beobachtet. Ab dem fünften Tag in Folge des Verzichts auf ein Frühstück wurde kein weiterer Anstieg des Risikos ermittelt. „Dieser Zusammenhang ist zum Teil auf den Einfluss des Übergewichts zurückzuführen. Selbst nach Berücksichtigung des BMIs ging der Frühstücksverzicht mit einem erhöhten Diabetesrisiko einher“, erläutert Diabetesforscherin Schlesinger.

Frühstücksmuffel leben generell ungesünder

Warum ist das so? Die Forscher haben mehrere Vermutungen. Zum einen könnten Frühstücksmuffel generell zu einem ungesünderen Lebensstil neigen, etwa zwischendurch Snacken, weniger körperlich aktiv sein oder mehr rauchen. Allerdings wurden diese Faktoren in der Auswertung berücksichtigt, sodass der beobachtete Zusammenhang durch andere Faktoren erklärbar sein könnte. Hier müssen die Forscher aber im Moment noch passen. Weitere Studien seien nötig, meint Schlesinger, die neben der Aufklärung der Mechanismen, auch den Einfluss der Zusammensetzung des Frühstücks auf das Diabetesrisiko erforschten.

Grundsätzlich empfiehlt die Ernährungswissenschaftlerin allen Menschen ein ausgewogenes Frühstück, ob mit oder ohne Diabetes.

Hauptkategorien: Medizin , Prävention und Reha
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