Schonendere Therapie für Allergien entwickelt

Eine Kapsel umhüllt die bei der Allergie-Therapie gespritzten Allergene
Die SIT, auch Hyposensibilisierung genannt, ist eine Impf-Therapie, die über Jahre zur Toleranz gegenüber den allergieauslösenden Eiweißen führen soll. Sie wird bei Pollen- oder Hausstaubmilben-Allergikern teils mit sehr gutem Erfolg eingesetzt, kann aber schwere Nebenwirkungen bis hin zum anaphylaktischen Schock auslösen.
Eine Nanokapsel als Transportvehikel soll diese Nebenwirkungen verringern. „Wir verstecken die Eiweiß-Substanzen für die Allergie-Impfung in den Nanokapseln, bis sie zu dem Ort kommen, wo sie wirken sollen“, erklärt Prof. Holger Frey vom Institut für Organische Chemie. Als Verpackung für die Allergene dient Polyethylenglykol, eine Substanz, die in der Pharmazie als Wirkstoffträger genutzt wird.
Schonendere Therapie für Allergien durch Nanokapseln
Die unter die Haut verabreichten Kapseln öffnen sich erst, wenn sie innerhalb der Zellen in saures Milieu kommen. „Sie haben molekulare Sollbruchstellen und können dann am Zielort ihre Fracht entladen“, so Prof. Joachim Saloga von der Hautklinik der Universitätsmedizin Mainz.
Die allergieauslösenden Impfsubstanzen können so von den körpereigenen Abwehrstoffen, den Immunglobulinen, abgeschirmt werden, bis sie am richtigen Platz angekommen sind, sagt Studien-Autorin Dr. Hannah Pohlit, die für die Arbeit bereits ausgezeichnet wurde.
Das neue Konzept wurde in ersten Tierstudien mit Erfolg geprüft, berichtet die Johannes-Gutenberg-Universität (JGU) Mainz in einer Mitteilung. Für die im Fachmagazin Macromolecules vorgestellte Studie arbeiteten Hautärzte und Chemiker zusammen.
Foto: Dr. Hannah Pohlit