Immer weniger schwerkranke Menschen können aus Mangel an Spenderorganen transplantiert werden und damit wieder ein lebenswertes Leben gewinnen. Insgesamt sanken die Zahlen an Organspenden 2008 bundesweit um fast 9 Prozent. Zwar sind rund 80 Prozent aller Bundesbürger für eine Organspende, aber gerade einmal 14 Prozent tragen tatsächlich einen Organspenderausweis. Jährlich sterben mehr als 1.000 Patienten auf der Warteliste.
Auch am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) mit einem der bundesweit grössten Transplantationsprogramme sinken die Transplantationszahlen für Herz, Lunge und die Kombination von Herz und Lunge. Der Ärztliche Direktor des DHZB Prof. Dr. Roland Hetzer kämpft deshalb für die Änderung des derzeit geltenden Transplantationsgesetzes und befürwortet die in anderen Ländern erfolgreiche Widerspruchsregelung.
Ein neuartiges medizintechnisches Gerät, eine Spezial-Herzlungenmaschine, in dem ein schlagendes Spenderherz mit warmem sauerstoffreichen Spenderblut durchspült wird, erlaubt seit kurzem eine annähernde Verdopplung der Transportzeit von Spenderorganen auch aus weit entfernten Ländern. Hinzu kommt, dass keine Gewebeschäden, wie sie bei der bislang üblichen Kältekonservierung auftreten, mehr nachweisbar sind, so dass mehr und qualitativ bessere Herzen zur Transplantation zur Verfügung stehen.