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Schatten schützt nicht ausreichend vor der Sonne

Freitag, 26. Juni 2020 – Autor:
Bestimmte Hautkrebs-Arten treten besonders häufig bei Outdoor-Arbeitern auf. Förster verbringen den größten Teil ihrer Arbeitszeit unter dem Schatten der Bäume. Doch der schützt nicht ausreichend vor der Sonne.
Schatten, Sommer, Bank

Schatten bietet keinen ausreichenden Schutz vor UV-Strahlung. Das zeigte einen Studie, in der Förster untersucht wurden – Foto: ©Panama - stock.adobe.com

Hautkrebs-Arten wie Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome und aktinische Keratosen treten besonders häufig beim Arbeiten im Freien auf. Im Gegensatz zu Bauarbeitern, Landwirten und Gärtnern verbringen Förster den größten Teil ihrer Arbeitszeit im Freien unter dem Schatten der Bäume. Doch der Schatten schützt nicht ausreichend vor der Sonne beziehungsweise der UV-Strahlung.

Das ergab eine Studie  von Forschern der Technischen Universität München um Julia Tizek. Im Juli 2018 führten sie eine Querschnittstudie bei Outdoor- und Indoor-Arbeitern durch. Die Probanden füllten einen Fragebogen zum persönlichen Gesundheitsverhalten aus und wurden von einem Dermatologen begutachtet, der sie auf diese Hautkrebs-Arten hin untersuchte.

Outdoor-Arbeiter nutzen selten Sonnenschutz

Insgesamt nahmen 591 Probanden (78,7 Prozent Männer, Durchschnittsalter 46,8), darunter 193 Förster, teil. Von allen Förstern hatten 72 Prozent im vergangenen Jahr Sonnenbrände (Sonnenerytheme), und 50 Prozent hatten sich den schlimmsten Sonnenbrand während der Arbeit zugezogen.

Förster trugen am häufigsten/immer Schutzkleidung (29 Prozent), sie mieden jedoch am seltensten die Mittagssonne (23,8 Prozent) und blieben im Schatten (31,1 Prozent). Einen Outdoor-Beruf auszuüben war generell negativ mit dem Einsatz von mit Sonnenschutz verbunden. Nur ein Fünftel der Förster nutzte Sonnenschutz bei der Arbeit.

Schatten schützt nicht ausreichend vor der Sonne

Nach eigenen Angaben hatten zwölf Personen am Tag der Untersuchung ein Basalzellkarzinom, ein Plattenepithelkarzinom oder eine aktinische Keratose, die Dermatologen diagnostizierten dann aber 91 Fälle. Die Prävalenz dieser Hautkrebs-Arten lag insgesamt bei 16,7 Prozent.

Die vorwiegend unter Bäumen arbeitenden Förster waren mit 16,5 Prozent im Schnitt ebenso betroffen wie die anderen im Freien tätigen Berufsgruppen. Fazit der Forscher: Der Schatten der Bäume allein schützt anscheinend nicht ausreichend vor der Sonne. Zusätzliche Sonnenschutzmaßnahmen sind erforderlich. Die Studie erschien im European Journal of Dermatology and Venerology.

Foto: Adobe Stock/Panama

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