Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Schärfere Abtreibungsgesetze in 26 US-Bundessstaaten erwartet

Samstag, 25. Juni 2022 – Autor:
Das Urteil des Supreme Courts ebnet den Weg für schärfere Abtreibungsgesetze in den USA. Es wird damit gerechnet, dass 26 Bundessstaaten Abtreibungen komplett verbieten oder stark einschränken könnten. US-Präsident Biden spricht von einem „tragischen Fehler.“
Der Oberste Gerichtshof der USA hat gerade Millionen Frauen das Recht auf einen sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch genommen

Der Oberste Gerichtshof der USA hat gerade Millionen Frauen das Recht auf einen sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch genommen – Foto: © Adobe Stock/ Anna Om

Das Oberste Gericht in den USA hat am Freitag das liberale US-Abtreibungsrecht gekippt. Damit ist das Recht auf Abtreibung in den Vereinigten Staaten Geschichte. "Die Verfassung gewährt kein Recht auf Abtreibung", heißt es in der Urteilsbegründung. Damit steht es den einzelnen Bundessstaaten nun frei, Schwangerschaftsabbrüche komplett zu verbieten oder stark einzuschränken.

Jeder zweite Bundesstaat könnte strenge Gesetze erlassen

Das Guttmacher Institute für Gesundheitsrecht erwartet, dass 26 US- Bundesstaaten nun verschärfte Abtreibungsrechte einführen. Dies könne innerhalb kürzester Zeit passieren. 13 US-Staaten haben demnach bereits entsprechende Gesetzesentwürfe vorbereitet. In den Staaten Florida, Indiana, Montana und Nebraska rechnet das Institut mit einem kompletten Abtreibungsverbot. Medienberichten zufolge hat der US-Staat Missouri Schwangerschaftsabbrüche bereits als Reaktion auf das Urteil verboten.

Biden hält Urteilfür schweren Fehler

US-Präsident Joe Biden warf der konservativen Mehrheit am Supreme Court vor, das Land mit ihrer Entscheidung 150 Jahre zurückgeworfen zu haben. „Es ist aus meiner Sicht die Verwirklichung einer extremen Ideologie und ein tragischer Fehler des Obersten Gerichtshofs", erklärte Biden. Er kündigte an, alles in seiner Macht stehende zu tun, „um diesen zutiefst unamerikanischen Angriff zu bekämpfen."

Roe versus Waden Grundsatzurteil galt seit 1973

Das Recht auf Abtreibung in den USA war im Grundsatzurteil von 1973 Roe versus Waden verbrieft. Danach verstießen gesetzliche Abtreibungsverbote gegen die US-Verfassung. Seither waren in den meisten der 50 Bundesstaaten Abtreibungen bis zur 24. Schwangerschaftswoche nahezu uneingeschränkt möglich. Dieses Grundsatzurteil gilt nun nicht mehr. Nach fast einem halben Jahrhundert wurde es binnen Minuten vom Supreme Court gekippt.

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Schwangerschaft

Weitere Nachrichten zum Thema Abtreibung

06.02.2013

Wie wirkt die Pille danach? Verhindert sie eine Befruchtung oder treibt sie eine befruchtete Eizelle ab? Und was hat Kardinal Meisner nun eigentlich erlaubt? Die Verwirrung im Skandal um die Katholische Kirche und ihre Haltung zur „Pille danach“ ist seit der Jauch-Sendung am Sonntag noch größer geworden.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin