Salz-Ersatz in der Küche senkt Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt

– Foto: Adobe Stock/Daniel Vincek
Wer statt normalem Haushalts-Salz in der Küche Salz-Ersatz verwendet, kann sein Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Tod senken. Das ergab eine Studie aus China.
Kochsalz besteht aus Natriumchlorid. Der Salz-Ersatz ist ein Produkt mit reduziertem Natrium-Gehalt und zugesetztem Kalium. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden beim Kongress der European Society of Cardiology in Paris vorgestellt und gleichzeitig im Fachmagazin NEJM veröffentlicht.
Weniger Natrium, mehr Kalium
Das Alternativ-Produkt vereint zwei Vorteile: Es reduziert die unerwünscht hohe Natriumaufnahme und erhöht die üblicherweise niedrige Kaliumaufnahme, beides ist mit Bluthochdruck und einem höheren Risiko für Schlaganfälle, Herzerkrankungen und vorzeitigen Tod verbunden.
"Die Chinesen essen viel zu viel Salz", sagt Ko-Autor Prof. Yangfeng Wuvon der Peking University School of Public Health und dem Peking University Clinical Research Institute. Es sei schwer, diese Gewohnheit zu ändern. Das heißt, der Umstieg auf eine salzarme Kost würde auf wenig Akzeptanz stoßen.
Schlaganfall oder schlecht eingestellter Bluthochdruck
"Die Umstellung von normalem Speisesalz auf Salzersatz kann in China jährlich 460.000 Menschen retten, die sonst durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen versterben", betont Dr. Maoyi Tian vom George Institute for Global Health und der Harbin Medical University in einer Pressemitteilung.
An der Studie nahmen zwischen April 2014 und Januar 2015 insgesamt 21.000 Erwachsene mit Schlaganfall in der Vorgeschichte oder schlecht eingestelltem Bluthochdruck aus 600 Dörfern in ländlichen Gebieten in fünf Provinzen teil. Den Teilnehmern in den Interventions-Dörfern wurde kostenlos ausreichend Salz-Ersatz zur Verfügung gestellt, um den gesamten Bedarf zum Kochen und Konservieren im Haushalt zu decken. Die anderen Dörfer verwendeten weiter normales Salz.
Salz-Ersatz in der Küche senkt Risiko für Schlaganfall
Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von fast fünf Jahren erlitten etwa 3.000 Menschen einen Schlaganfall. Diejenigen, die den Salz-Ersatz verwendeten, hatten ein um 14 Prozent verringertes Schlaganfallrisiko, ein um 13 Prozent verringertes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (Schlaganfälle und Herzinfarkte) und ein um 12 Prozent vermindertes Risiko für vorzeitigen Tod.
Der Salz-Ersatz in der Küche senkt also das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt. Der Salz-Ersatz hatte keine schädlichen Nebenwirkungen und war nur etwa 1,5 Mal teurer als normales Salz.
Höchstens fünf Gramm pro Tag
Weltweit ist ein übermäßiger Salzkonsum jedes Jahr für drei Millionen Todesfälle aufgrund von Herzkrankheiten, Schlaganfällen und ähnlichen Ursachen verantwortlich. Vier von fünf dieser Todesfälle ereignen sich in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, fast die Hälfte betrifft Menschen unter 70 Jahren.
Die durchschnittliche Salzaufnahme ist hier fast doppelt so hoch wie die weltweit empfohlene Menge. In 181 von 187 Ländern übersteigt die geschätzte durchschnittliche Salzaufnahme die Empfehlung der WHO von fünf Gramm oder knapp einem Teelöffel pro Tag.