Säuglinge profitieren auf vielfältige Weise vom Stillen

Stillen kann das Leben des Babys schützen – Foto: ©Alik Mulikov - stock.adobe.com
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt jungen Müttern, sechs Monate lang ausschließlich und insgesamt bis zu zwei Jahre zu stillen. In Deutschland ist die Stilldauer jedoch deutlich niedriger. Dabei ist Stillen relevant für die Gesundheit von Kindern sowie für die Bindung von Mutter und Kind, wie der Deutsche Hebammenverband (DHV) anlässlich der Weltstillwoche 2018 betont.
Wird ein Säugling in den ersten sechs Monaten seines Lebens ausschließlich gestillt, profitiert er gleich in mehrfacher Hinsicht davon: Die Nährstoffe in der Muttermilch tragen zum Wachstum bei, sie beugen Unterernährung vor, fördern die Gehirnentwicklung und verringern das Risiko, zu einem späteren Zeitpunkt übergewichtig zu werden. Zugleich wird dem Kind durch die Muttermilch eine Art erste Impfung verabreicht, indem sie es mit wichtigen Antikörpern versorgt und das Immunsystem stärkt.
Stillen benötigt mehr gesellschaftliche Akzeptanz
„Stillen ist auf gesellschaftliche Unterstützung angewiesen. Schließlich ist Stillen etwas ganz Normales, Natürliches, und als solches sollte es akzeptiert und gefördert werden“, betont Aleyd von Gartzen, DHV-Beauftragte für Stillen und Ernährung. Doch einige Frauen haben Probleme mit dem Stillen oder wollen aus bestimmten Gründen nicht stillen. Dann können Hebammen eine wichtige Stütze sein und entsprechende Tipps geben. „Hebammen sind die Expertinnen für das Stillen. Sie haben damit eine wichtige Rolle und stehen Müttern bis zu Ende der Stillzeit beratend zur Seite“, so Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Hebammenverbands. Wenn das Stillen gar nicht möglich ist, sollten entsprechende Alternativen zur Muttermilch genutzt werden.
Stillen kann überlebenswichtig sein
Dass das Stillen durchaus überlebenswichtig für Säuglinge sein kann, erklärten WHO und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF in einem Bericht, der erst kürlich veröffentlicht wurde. Weltweit sind nach UN-Angaben rund 78 Millionen Babys lebensbedrohlichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt, da sie nach der Geburt nicht direkt gestillt werden. Betroffen seien drei von fünf Neugeborenen, die meisten von ihnen in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen. Sowohl die WHO als auch UNICEF fordern Regierungen, Hilfsorganisationen und andere Entscheidungsträger dazu auf, Werbung für Säuglingsnahrung oder anderen Ersatz für Muttermilch möglichst einzuschränken.
Die Weltstillwoche gilt als die größte gemeinsame Kampagne aller das Stillen fördernden Organisationen, darunter auch die UNICEF und die WHO. Sie wird seit 1991 jährlich in über 120 Ländern begangen. In Deutschland findet sie immer in der 40. Kalenderwoche statt.
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