
Rotes Auge: Ein Symptom, viele Ursachen
Ein rotes Auge ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern lediglich ein Symptom. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Zugluft durch Klimaanlagen, UV-Strahlung, Rauch, Staub oder allergische Reaktionen können zum Beispiel zu geröteten Augen führen. Ebenso können Viren oder Bakterien eine Bindehautentzündung die so genannte Conjunctivitis auslösen. Die Bindehautentzündung ist die häufigste Ursache für ein "rotes Auge" und die Behandlung ist davon abhängig, ob es sich eine virale oder bakterielle Augenentzündung handelt.
Bei einer bakteriellen Bindehautentzündung helfen antibiotische Augentropfen. Viral bedingte, unkompliziert verlaufende Bindehautentzündungen werden in der Regel nicht medikamentös therapiert. Oft treten sie bei einer Erkältung auf und klingen von alleine wieder ab. Sind dagegen Herpes- oder Varicella-Zoster-Viren die Verursacher der Bindehautentzündung, ist Aciclovir das Mittel der Wahl. Als weitere äußere Ursachen kommen Kontaktlinsen, trockene Augen, Stoßverletzungen oder das Eindringen von Fremdkörpern ins Auge in Frage.
Glaukom-Anfall kann zur Erblindung führen
Bleiben die Augen mehr als zwei Tage lang gerötet, raten Augenärzte in jedem Fall zu einer Abklärung der Ursachen. Denn manchmal sind die Ursachen keineswegs harmlos und können sogar das Augenlicht bedrohen. Schlimmstenfalls kann hinter einem roten Auge ein akuter Glaukom-Anfall stecken, der innerhalb von wenigen Tagen zur völligen Zerstörung des Sehnervs bis zur Erblindung führen kann. Der akute Glaukom-Anfall ist eine Form des Grünen Stars, bei dem der Augeninnendruck innerhalb kurzer Zeit sehr stark ansteigt, und immer ein Notfall. „Bei früher Diagnose kann man heute beim Grünen Star noch einiges machen, um die Erblindung abzuwenden“, sagt Professor Gerd Auffarth, von der Universitäts-Augenklinik in Heidelberg. „So sind in den letzten Jahren eine Vielzahl von mikrochirurgische Operationsverfahren und Implantaten entwickelt worden, um den erhöhten Augeninnendruck abzubauen. Auch neue Medikamente tragen zu einer Besserung bei“, so der Experte.
Regenbogenhautentzündung nicht auf die leichte Schulter nehmen
Zu den schwerwiegenden Augenerkrankungen gehört auch eine Entzündung der Regenbogenhaut, die so genannte Uveitis. Von dieser Entzündung können die Iris, der Strahlenkörper, die Aderhaut sowie der Glaskörper betroffen sein. Eine Abklärung der Ursachen des roten Auges und eine rechtzeitige Behandlung sind wichtig, denn im schlimmsten Fall droht eine Erblindung. Wie man heut weiß, ist die Uveitis häufig Leitsymptom einer rheumatischen Erkrankung.
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