Menschen ohne diese Genmutation müssten sich 21 Jahre länger der Sonne aussetzen, um das gleiche Risiko für die Entstehung eines Melanoms aufzuweisen. Verantwortlich dafür ist eine Mutation des Gens MC1R, heißt es in der im Fachblatt Nature Communications veröffentlichen Studie.
Rothaarige Menschen machen zwischen einem und zwei Prozent der Weltbevölkerung, aber etwa 6 Prozent der britischen Bevölkerung aus. Sie tragen zwei Kopien dieser Gen-Variante und haben eine starke Tendenz, in der Sonne zu verbrennen. Aber auch nicht-rothaarige Menschen tragen diese Genvariante in sich, betont Studien-Autor Dr. David Adams. Die Erkenntnisse könnten helfen, Menschen mit einem erhöhten Hautkrebs-Risiko besser zu identifizieren.
Hautkrebs-Risiko bei Rothaarigen erhöht
Die UV-Strahlen, die von der Sonne oder einer Sonnenbank ausgeht, verursachen Schäden an der Zell-DNA. Bislang ging man davon aus, dass die Haut von Rothaarigen durch die mangelnde Pigmentierung (Bräunung) durchlässiger für schädliche UV-Strahlen ist. Wie sich zeigte, erhöhte die MC1R-Genvariante aber nicht nur die Anzahl von spontanen, durch ultraviolettes Licht verursachten Mutationen, sondern generell die Mutationsrate der Zellen. Für ihre Untersuchung analysierten die Forscher Tumor-DNA von mehr als 400 Patienten.
Dr. Julie Sharp, Leiter der Gesundheit und Patienteninformationen bei Cancer Research UK, sagte: "Diese Studie unterstreicht, warum rothaarige Menschen so vorsichtig mit starker Sonne sein sollten. Sie zeigt aber auch, dass nicht nur Menschen mit roten Haaren sich sehr gut vor zu viel Sonne schützen sollten. Menschen, die eher zum Verbrennen als zum Braunwerden neigen, die helle Haut, helle Haare, helle Augen, Sommersprossen oder Muttermale haben, haben ein erhöhtes Hautkrebs-Risiko.“
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