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Roboter soll helfen Symptome von Long-Covid zu erfassen

Samstag, 26. Februar 2022 – Autor:
Manche Covid-19-Patienten leiden noch Monate nach der Infektion an Erschöpfung oder Konzentrationsstörungen. Problem: Diese Long-Covid-Symptome sind schwer zu erfassen. Ein Roboter könnte helfen.
Ein robotergestütztes System soll helfen, Long-Covid-Symptome besser zu erfassen

– Foto: LMU-Klinikum

Manche Covid-19-Patienten leiden noch Monate nach der Infektion an Geschmacksverlust, Erschöpfung oder Konzentrationsstörungen. Am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München soll nun ein robotergestütztes Therapiesystem helfen, die Langzeit-Auswirkungen der Virus-Erkrankung zu untersuchen.

Denn Patienten, die an Long-Covid leiden, weisen neben Herz-Kreislauf-, Lungen- oder psychischen Problemen oft auch neurologische Störungen auf, die noch nicht vollständig erforscht sind.

Im Fokus stehen Fatigue, Schwindel und Muskelschwäche

Dr. Eduard Kraft, Leiter der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin und Leiter der interdisziplinären Schmerzambulanz, sagt in einer Pressemitteilung: "Die Symptome des Post-Covid-Syndrom sind so vielfältig, dass es für die Behandlung hilfreich ist, die Beschwerden möglichst durch physiologische Untersuchungen zu objektivieren und die einzelnen Symptome möglichst genau zu charakterisieren."

Im Fokus stehen dabei die mit der klassischen Diagnostik nur schwer zu quantifizierende Symptome wie anhaltende Erschöpfung und Müdigkeit (Fatigue-Syndrom), Muskelschwäche sowie eingeschränkte Belastbarkeit, kognitive Einschränkungen und Schwindel beziehungsweise Gleichgewichtsstörungen.

Roboter soll helfen Symptome von Long-Covid zu erfassen

Mit Hilfe des hunova-Robotersystems wird  eine objektive Datenbasis geschaffen und anhand von Vergleichsdaten gesunder Menschen der Schweregrad der neurologischen Störungen bewertet. Ein Roboter hilft also dabei Symptome von Long-Covid zu erfassen.

Dokumentiert werden auch Defizite, die das Herz und die Lunge betreffen (kardiopulmonale Defizite). Mit Hilfe der Ergebnisse können individuelle Rehabilitationsansätze entwickelt werden, die verhindern sollen, dass sich die Symptome nicht dauerhaft verfestigen.

Jeder zehnte hat noch nach zwölf Wochen Beschwerden

Das LMU-Klinikum München hat im September 2021 eine Post-Covid-Ambulanz eröffnet, um das neue Krankheitsbild besser zu erforschen. Gemäß der WHO weist rund ein Viertel der Personen, die an Covid-19 erkrankt sind, noch vier bis fünf Wochen nach einem positiven Test Symptome auf und etwa jeder zehnte Patient sogar auch noch nach zwölf Wochen. Das kann die Lebensqualität und die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen dauerhaft gravierend beeinträchtigen.

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