RKI registriert mehr HIV-Neudiagnosen, vor allem in Berlin
Im vergangenen Jahr wurden dem Robert Koch-Institut exakt 3.525 HIV-Neudiagnosen gemeldet. 2013 waren es noch 3.288 Fälle. Damit ist die Zahl der Menschen mit einer HIV-Neudiagnose in Deutschland innerhalb eines Jahres um sieben Prozent gestiegen.
In Berlin wurden gemessen an seiner Einwohnerzahl die meisten Neudiagnosen gestellt, nämlich bei 12,8 Menschen unter 100.000 Einwohnern. Hamburg liegt mit 11,6 auf Platz zwei, gefolgt von Bremen mit 6,8. Die niedrigsten Werte haben Thüringen und Niedersachen.
HIV: 443 Berliner bekamen 2014 die Diagnose
Bei den absoluten Zahlen liegt Nordrheinwestfalen auf Platz 1. Aus dem größten Bundesland der Republik wurden 796 neue HIV-Diagnosen gemeldet, danach folgt Bayern mit 596 und dann Berlin mit insgesamt 443 Neudiagnosen.
Den Daten zufolge bekommen immer mehr Frauen die Diagnose HIV gestellt. Mit insgesamt 659 Meldungen für das Jahr 2014 lag die Inzidenz um 11 Prozent höher als im Vorjahr. Ein erheblicher Anteil dieser Frauen stammt aus Afrika. Männer dominieren aber nach wie vor die Statistik. Unter den 3.525 neu diagnostizierten Fällen waren 2.864 Männer.
Die Zahlen sagen nichts über das Infektionsgeschehen aus
Die Wissenschaftler vermuten, dass der Anstieg auch auf eine verbesserte Datenqualität zurückgeht. Der Rücklauf der Meldebögen habe sich verbessert, zudem habe man verstärkt bei den Ärzten nachgefragt, hieß es. „Es liegt aber auch eine reale Zunahme von HIV-Diagnosen vor“, berichten die Wissenschaftler im aktuellen Epidemiologischen Bulletin.
Die Neudiagnosen sind nicht mit den Neuinfektionen gleichzusetzen. Die aktuell veröffentlichten Zahlen sagen über das Infektionsgeschehen nichts aus. Denn die Zeitspanne von der Infektion bis zur Diagnose ist oft sehr lang.