Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
 

Rheumatoide Arthritis: Patienten reagieren empfindlicher auf Salz

Sonntag, 22. Dezember 2019 – Autor:
Auch an Weihnachten sollten Patienten, die an rheumatoider Arthritis leiden, auf allzu Herzhaftes verzichten. Sie reagieren empfindlicher auf Salz als Gesunde. Was sie bevorzugt essen sollten.
salz, salzig, salzkonsum

Patienten mit rheumatoider Arthritis sollten wenig Salz und viel Kalium zu sich nehmen – Foto: ©Daniel Vincek - stock.adobe.com

Herzhaftes Essen und Weihnachten gehören für viele Menschen zusammen. Bekannt ist, dass Menschen mit Bluthochdruck sparsam mit Salz umgehen sollten. Aber auch Patienten mit einer rheumatoider Arthritis sollten diesen Rat befolgen.

Studienergebnisse legen nahe, dass Menschen mit Rheuma sensibler auf Salz reagieren und schneller einen Bluthochdruck entwickeln, als Menschen ohne Rheuma. Für sie ist eine salzarme Ernährung besonders wichtig.

Rheumatoide Arthritis: Patienten reagieren empfindlicher auf Salz

Dazu kommt: Sie leiden ohnehin häufig an Bluthochdruck und haben im Vergleich zu Blutdruck-Gesunden ein mehr als vierfach höheres Risiko für Herzerkrankungen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in einer Pressemitteilung hin.

Bekannt ist: Eine hohe Natrium- und eine niedrige Kaliumaufnahme gehen mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck einher. Aus dem Natriumgehalt im Urin lässt sich der Salzkonsum der betreffenden Person berechnen. Studiendaten belegen, dass Rheumatiker trotz einer ähnlich hohen Natriumausscheidung und damit vergleichbarem Salzkonsum häufiger an Bluthochdruck leiden als Menschen ohne Rheuma. Patienten mit rheumatoider Arthritis reagieren also empfindlicher auf Salz

 

Ist Salz an der Entstehung der Krankheit beteiligt?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt höchstens fünf Gramm Salz am Tag zu sich zu nehmen. Das entspricht etwas weniger als einem Teelöffel. Inwieweit übermäßiger Salzkonsum sich auf die Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis auswirkt oder die bereits vorhandene Erkrankung verstärkt, ist noch nicht abschließend untersucht.

"Fest steht aber, dass Menschen mit Rheuma häufig deutlich erhöhte gesundheitliche Risiken durch Begleiterkrankungen erleiden. Sie sollten besonders darauf achten, beispielsweise Übergewicht oder eben Bluthochdruck zu vermeiden", so Prof. Hendrik Schulze-Koops, Präsident der DGRh und Leiter der Rheuma-Einheit am Uniklinikum München. 

Auf kaliumhaltige Nahrungsmittel setzen

Eine verstärkte Kaliumaufnahme kann das erhöhte Blutdruckrisiko aber wieder absenken. Das ist ein weiteres Ergebnis der Studie. Die DGRh empfiehlt daher Menschen mit Rheuma generell auf Schweinefleisch zu verzichten und auf eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse und gesunden Fetten setzen. Besonders reich an Kalium sind Vollkornprodukte, Kartoffeln, Bananen, Spinat, Salat, Hülsenfrüchte, Kohl, Avocados und Nüsse.

Foto: daniel vincek/adobe.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Rheumatoide Arthritis
 

Weitere Nachrichten zum Thema

 

Aktuelle Nachrichten

 
Weitere Nachrichten

Die elektronische Patientenakte (ePA) soll bis Ende 2024 kommen - für alle. Die Daten werden pseudonymisiert ausgewertet. Das ist Teil eines von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgestellten Gesetzes. Die Ärzteschaft fordert Konkretisierungen im Detail.

Die Zahl der Krankenhaus-Fälle ist 2022 im Vergleich zu 2019 um 15 Prozent gesunken - noch stärker als 2020 (minus 13 Prozent) und 2021 (minus 14 Prozent). Das zeigt eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
 
Kliniken
Interviews
Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.

Aducanumab ist das erste in den USA zugelassene Medikament, das die Alzheimer typischen Amyloid-Plaques zum Verschwinden bringt. Aber kann der neue monoklonale Antikörper mit dem Handelsnamen Aduhelm auch den Gedächtnisverlust stoppen? Und warum ist die Notfallzulassung in den USA durch die US-Food and Drug Administration (FDA) so umstritten? Darüber hat Gesundheitsstadt Berlin mit dem Neurologen und Alzheimer-Experten Prof. Johannes Levin vom LMU Klinikum München gesprochen.
Logo Gesundheitsstadt Berlin