Rheumatoide Arthritis / Arthrose

Rheumatoide Arthritis früher erkennen - das ist Ziel der Nationalen Kohorte.
Ziel der Mega-Studie ist es, chronische Erkrankungen, wie Rheuma, Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Infektionen und Demenzen genauer zu erforschen. Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser weit verbreiteten Krankheiten zu verbessern. Das Projekt wird vom Bundesforschungsministerium, 14 Bundesländern und der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert.
Im Rahmen der Nako werden in den nächsten zehn Jahren 200.000 Männer und Frauen zwischen 20 und 69 Jahren bundesweit in 18 Studienzentren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensumständen befragt. Die Teilnehmer werden von den Einwohnermeldeämtern angeschrieben. Bei 20.000 Studienteilnehmern wird zusätzlich eine körperliche Untersuchung der Hüft-, Knie- und Fingergelenke durchgeführt.
Die Diagnose von rheumatoider Arthritis erfolgt oft zu spät
Etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an schweren Arthrosen. Weitere 1,5 Millionen sind von entzündlichem Rheuma betroffen. Hinter diesem Sammelbegriff, verbergen sich mehr als 100 verschiedene Erkrankungen. Die häufigste von ihnen ist die rheumatoide Arthritis (RA) mit rund 550.000 Betroffenen. Oft wird eine rheumatoide Arthritis erst nach einer langen Leidensgeschichte diagnostiziert. Doch eine frühe Diagnose ist Dreh- und Angelpunkt für eine effektive Behandlung.
„Aufgrund der unklaren Symptomatik dauert es im Durchschnitt ein Jahr, bis die Diagnose RA gestellt wird. Eine schmerzvolle Zeit, die je nach Schweregrad von massiven Bewegungseinschränkungen im Alltag, irreversiblen Deformationen der betroffenen Gelenke und dem Verlust der Erwerbstätigkeit geprägt ist“, so Professor Dr. Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. Wünschenswert sei es, dem Patienten innerhalb von drei Monaten Gewissheit zu geben und dann auch gleich intervenieren zu können, so die Expertin.
Studie soll Ursachen und Faktoren der Arthritis zeigen
Die Mega-Studie bietet die bisher in diesem Umfang nicht dagewesene Chance, Gesunde und Betroffene gleichermaßen medizinisch zu untersuchen und nach ihren Lebensumständen zu befragen, einmal jetzt und dann erneut in vier bis fünf Jahren. Der Vergleich der Informationen und Daten soll Zusammenhänge zwischen erblicher Vorbelastung, Ernährung, Verhalten und Umwelteinflüssen aufdecken. „Gerade bei der RA ist dieser Ansatz extrem vielversprechend, da die Ursachen für die Erkrankung multifaktoriell sind und die Details ihres Zusammenspiels bei weitem noch nicht bekannt sind“, so Professor Dr. Angela Zink, Leiterin des Fachbereichs Epidemiologie am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum.
Foto: Nationale Kohorte e.V.