Unbehandelt führt die Rheumatoide Arthritis zu starken Schmerzen, welche die Bewegungsfreiheit einschränken. Zudem kommt es zur Schwellung und Versteifung von Gelenken. Oft dauert es morgens mehrere Stunden, bis die Betroffenen bestimmte Bewegungen ausführen können. Was viele Menschen nicht wissen ist, dass sich die RA auch auf die inneren Organe auswirken kann. So können das Herz und die Gefäße geschädigt werden, und Augenentzündungen, Fieber und eine Vergrößerung der Leber und der Milz können auftreten. Weitere mögliche Folgen sind ständige Müdigkeit und abnorme Erschöpfbarkeit.
Die Auswirkungen der Erkrankung auf das Leben der Betroffenen sind vielfältig. Oft werden Familienleben und Partnerschaft in Mitleidenschaft gezogen, und häufig ist der Alltag nur schwer zu bewältigen. Vor allem in ihrem Arbeitsleben fühlen sich die Patienten stark eingeschränkt, und viele Betroffene gehen frühzeitig in Rente.
Anders als viele Menschen denken, ist Rheuma auch nicht nur eine „Alte-Leute-Krankheit“. So sind 15.000 Kinder und Jugendliche von der sogenannten Juvenilen Idiopathischen Arthritis (JIA), einer chronischen Gelenkentzündung, betroffen. Jedes Jahr erkranken 1.400 junge Menschen neu an JIA.
Situation von Rheumapatienten dank moderner Medikamente verbessert
Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung. Denn seit einigen Jahren hat sich die Situation für viele Rheumapatienten – auch für betroffene Kinder und Jugendliche – entscheidend verbessert. Dank neuer Therapiekonzepte, einer verbesserten Diagnostik und moderner Medikamente können viele Betroffene heute ein nahezu normales Leben führen. Vor allem die Einführung der Biologika im Jahr 2000 hat zu einem Paradigmenwechsel in der Behandlung von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen geführt. Während es früher nur darum ging, den Krankheitsverlauf zu modifizieren, kann heute in vielen Fällen eine vollständige Remission erreicht werden.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist allerdings ein möglichst früher Therapiebeginn, damit dauerhafte Gelenkzerstörungen und eine Chronifizierung der Schmerzen verhindert werden. Doch nach wie vor kommen viele Patienten erst sehr spät oder gar nicht zu einem Spezialisten und erhalten oft nicht eine adäquate Behandlung. Hier sehen Experten noch großen Nachholbedarf.
Welt-Rheuma-Tag 2013
Wie jedes Jahr findet am 12. Oktober der Welt-Rheuma-Tag statt, der im Jahr 1996 von der Arthritis and Rheumatism International (ARI), der internationalen Vereinigung von Selbsthilfegruppen Rheumabetroffener, ins Leben gerufen wurde. In Deutschland wurde der Jahrestag vor acht Jahren von der Deutschen Rheuma-Liga eingeführt, wo er jedes Jahr unter einem speziellen Motto und Kampagnenschwerpunkt begangen wird.
In diesem Jahr steht der Welt-Rheuma-Tag unter dem Motto „Aktiv gegen Rheuma – ich bin dabei“. Die Deutsche Rheuma-Liga will damit auf das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer in den Selbsthilfeorganisationen aufmerksam machen und das Thema Rheuma generell stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken.
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