Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Rezeptfreie Schmerzmittel werden nur noch mit Warnhinweis verkauft

Montag, 18. Juni 2018 – Autor:
Ohne Rezept erhältliche Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Paracetamol dürfen künftig nur noch mit einem Warnhinweis verkauft werden. Sie können schwere Nebenwirkungen haben.
schmerzmittel, schmerztabletten, aspirin, paracetamol, ibuprofen

Rezeptfreie Schmerzmittel müssen künftig mit einem deutlichen Warnhinweis versehen sein – Foto: ©fizkes - stock.adobe.com

Ohne Rezept erhältliche Schmerzmittel können schwere Nebenwirkungen hervorrufen, wenn sie in zu hohen Dosen oder zu lange eingenommen werden. Darunter fallen Medikamente mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen, Paracetamol, Phenazon oder Propyphenazon.

Die gängigen, für die Behandlung von leichten bis mäßigen starken Schmerzen und Fieber zugelassenen Arzneien, können teils tödliche Komplikationen bewirken. Dazu zählen Blutungen, Geschwüre oder Perforationen im Magen-Darm-Trakt,  Schlaganfälle und Leber- und Nierenschäden. Sie dürfen daher künftig nur noch mit einem deutlichen Warnhinweis verkauft werden.

Viele Verbraucher beachten Packungsbeilage nicht

Künftig sollen die Verbraucher bereits beim Kauf auf die Risiken aufmerksam gemacht werden. Dafür müssen diese Analgetika deutlich mit entsprechenden Warnhinweisen gekennzeichnet sein. Der entsprechenden Analgetika-Warnhinweis-Verordnung stimmte jetzt der Bundesrat zu.

Zwar werde in den Packungsbeilagen ausdrücklich auf mögliche gesundheitlichen Gefahren und die empfohlene Anwendungsdauer hingewiesen. Aus Studien sei jedoch bekannt, dass die Verbraucher diese Informationen und Kontraindikationen nicht immer ausreichend beachten, heißt es weiter in einer Bundesrats-Drucksache.

Rezeptfreie Schmerzmittel werden nur noch mit Warnhinweis verkauft

Für Deutschland habe sich gezeigt, dass ein Fünftel der Frauen und fast ein Drittel der Männer, die diese Mittel länger als vier Tage einnehmen, die Anwendungsempfehlungen nicht kennen. Das geht aus einer Befragungsstudie des Robert Koch-Instituts in den Jahren 2013 bis 2014 hervor.

Zur Risikobegrenzung muss der Warnhinweis bei rezeptfreien Schmerzmitteln künftig bereits auf der äußeren Verpackung oder - wenn keine Verpackung vorhanden ist - dem Behältnis selbst aufgedruckt werden.

Nicht länger anwenden als empfohlen

Der Hinweis soll die Verbraucher dazu anhalten solche Arzneimittel ohne ärztlichen Rat nicht länger anzuwenden, als es in der Packungsbeilage vorgegeben ist. Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) wurden im Jahr 2015 in deutschen Apotheken rund 100 Millionen Packungen dieser Analgetika verkauft.

Foto: fizkes/fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Arzneimittel

Weitere Nachrichten zum Thema Schmerzmittel

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin