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Rezepte gegen den Winterblues

Samstag, 19. November 2016 – Autor:
Mit der dunklen Jahreszeit geht bei vielen Menschen die Stimmung in den Keller. Licht hilft gegen den Winterblues. Es gibt jedoch noch andere Rezepte, die denkbar einfach umzusetzen sind.
Wenn der Winterblues zuschlägt. Neben Licht helfen Berührungen und Massagen

Wenn der Winterblues zuschlägt. Neben Licht helfen Berührungen und Massagen – Foto: Kzenon - Fotolia

Winterblues kann die Lebensqualität schwer beeinträchtigen und Formen einer Depression annehmen. Deshalb spricht man auch von Winterdepression. Nicht selten leiden Betroffene auch an körperlicher Erschöpfung. Der Grund: Lichtmangel erhöht die Melatonin-Produktion im Körper. Abends ist das sinnvoll, damit wir einschlafen können. Wenn das für den Schlaf zuständige Hormon jedoch rund um die Uhr erhöht ist, kann es zu einer Dauererschöpfung mit Niedergeschlagenheit kommen. Studien zeigen, dass Lichttherapie eine wirkungsvolle Maßnahme gegen Winterdepressionen ist.

Leichte Berührungen helfen bei Winterblues

Doch es gibt noch andere Rezepte gegen den Winterblues: „Wärme, Bewegung und regelmäßiger Körperkontakt können die Stimmung deutlich aufhellen“, sagt PD Dr. Martin Grunwald, Haptik-Forscher an der der Universität Leipzig. Schon eine zehnminütige Massage pro Tag reiche aus. Ein professioneller Masseur sei dabei nicht unbedingt nötig.

Als Haptik-Forscher erforscht Grunwald den Tastsinn. In keinem anderen Sinnesorgan befinden sich derart viele Rezeptoren wie hier. Schätzungen gehen von einer Zahl im Billionen-Bereich aus. Besonders leichte Berührungen stimulieren laut Grundwald diese Rezeptoren. „Durch Berührungsreize werden biochemische und bioelektrische Prozesse im Gehirn ausgelöst“, erklärt er. „Daraufhin werden bestimmte Hormone und Neurotransmitter ausgeschüttet und gebildet, die die Hirnaktivität beeinflussen und den körperlichen Zustand positiv verändern.“

Grundbedürfnis nach Körperkontakt

Studien mit EEG-Untersuchungen haben gezeigt, dass kurzzeitige Massagen sowohl bei Säuglingen als auch bei Erwachsenen den neurophysiologischen Status eines Menschen zum Positiven hin verändern. In der Folge nimmt die Herzfrequenz ab, die Atmung wird flacher und positive Emotionen entstehen. Selbst ein kurzer Körperkontakt etwa eine Umarmungen können diese Effekte auslösen, berichtet Grunwald. „Der Mensch hat ein Grundbedürfnis nach solchen Körperinteraktionen vom Kleinkind bis zum Greis. Durch die Körpernähe werden nicht nur Hautverformungen generiert, sondern auch Wärme übertragen und die tut uns gut.“

Wer aber lange Zeit ohne diese Berührungen auskommt, kann in seinem seelischen und körperlichen Wohlbefinden stark beeinträchtigt sein. Der Haptik-Forscher empfiehlt deshalb, öfter mal mit dem Partner, den Kindern oder Enkeln zu kuscheln. Wer kann, der darf sich auch gerne streicheln oder massieren lassen. Der Punkt ist allerdings, dass es ein anderer Mensch tun muss. Durch Selbstberührungen, so Grunwald, lässt sich der positive Effekt auf Körper und Geist nämlich nicht erreichen.

Foto: © Kzenon - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
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