RESTORE: Forschungsinitiative soll neuartige Therapien voranbringen

Neuartige Therapien sollen schneller in die Praxis überführt werden
Europa im Bereich der Advanced Therapies voranzubringen, ist das Ziel von RESTORE, einer europaweiten Forschungsinitiative, die unter der Leitung des BIH Centrums für Regenerative Therapien, eines gemeinsam von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) getragenen interdisziplinären Translationszentrums steht. Advanced Therapy Medicinal Products (kurz als „Advanced Therapies“ oder häufig auch als „lebende Medikamente“ bezeichnet) umfassen unter anderem Zell- und Gentherapieprodukte, Gewebezubereitungen oder Kombinationen dieser Zubereitungen mit Biomaterialien. Forscher erhoffen sich davon große Chancen, Krankheiten heilen zu können.
Advanced Therapies in Europa fördern
RESTORE soll Europa eine Führungsrolle im Bereich neuartiger Therapien sichern. Dieses Ziel unterstützt auch die Europäische Kommission, die RESTORE jetzt eine Anschubfinanzierung von einer Million Euro zugesagt hat. Gleichzeitig hat die Kommission das Konsortium eingeladen, ihr Konzept weiterzuentwickeln und den Kreis der Forschenden und Institutionen zu erweitern, um Europa im Bereich der Advanced Therapies an die Spitze zu bringen.
Hinter RESTORE steht eine internationale und interdisziplinäre Gemeinschaft aus wissenschaftlichen Institutionen, Krankenhäusern, Patientenverbänden und Partnern der Industrie. Koordinator ist Prof. Dr. Hans-Dieter Volk mit seinem Team. Volk ist Leiter des Instituts für Medizinische Immunologie der Charité, Direktor des BIH Centrums für Regenerative Therapien sowie am Berlin Center of Advanced Therapies (BeCAT) der Charité und des BIH tätig.
Heilen statt behandeln
Millionen Menschen leiden an chronischen oder lebensbedrohlichen Krankheiten, die bisher nur mit langwierigen Therapien behandelt bzw. verlangsamt werden können. Oft werden auch nur die Symptome bekämpft. „Advanced Therapies haben das Potenzial, das Gesundheitswesen zu revolutionieren, indem sie darauf abzielen, die Gesundheit wiederherzustellen statt wie aktuell üblich Krankheiten langfristig zu behandeln“, erklärt Prof. Volk und ergänzt: „Wir verzeichnen eine zunehmende Anzahl von Erfolgsgeschichten, in denen Patienten im Endstadium ihrer Krankheit geheilt werden konnten. Gleichzeitig gibt es noch viele Hürden, diese vielversprechenden Therapien im Klinikalltag tatsächlich einzusetzen.“
„RESTORE bietet uns eine einmalige Gelegenheit, diese Hürden zu überwinden, sowohl in technischer Hinsicht als auch in Bezug auf Herstellung, klinisches Management und Kostenerstattung“, so der Experte weiter. „Wir sind fest entschlossen, zukunftsweisende Forschungsergebnisse in sichere Therapien zu übersetzen, und wir werden disziplin- und länderübergreifend zusammenarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen.“
Internationale Zusammenarbeit soll Advanced Therapies voranbringen
Das Kernteam von RESTORE besteht aus weltweit führenden Einrichtungen der grundlagenorientierten und der klinischen Forschung sowie aus Biotech-Unternehmen. Außerdem haben über 250 Experten aus der Wissenschaft und der Industrie sowie Vertreter von gemeinnützigen Organisationen und Patientenverbänden aus ganz Europa und weiteren Ländern haben ihre Unterstützung für die Gesundheitsinitiative RESTORE zugesagt und auf das bedeutende wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenzial von Advanced Therapies verwiesen.
Körpereigene Regenerationsprozesse unterstützen
Das BIH Centrum für Regenerative Therapien hat das vorranige Ziel, körpereigene Regenerationsprozesse mithilfe von Zellen, Biomaterialien und Faktoren zu verbessern und Ersatzstrategien zu unterstützen, um sie für die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Therapien und Produkten zu nutzen.
Im Mittelpunkt stehen Erkrankungen des Immunsystems, des Bewegungsapparats und des Herz-Kreislauf-Systems, klinische Überschneidungsgebiete wie Gewebehomöostase und Kachexie sowie seltene Erkrankungen. Die Einrichtung, die von 2006 bis 2018 als BCRT vom Bundesministerium für Bildung und Forschung kofinanziert wurde, wird seit 2019 unter dem Namen BIH Centrum für Regenerative Therapien vom Berlin Institute of Health kofinanziert.
Foto: © Merck KGaA