
Die Zahl Erkrankten steigt und steigt. Eine Raucherlunge und das Alter begünstigen eine COPD
Die Zahl der COPD-Diagnosen ist zwischen 2009 und 2017 um 25 Prozent gestiegen. Waren 2009 noch 5,1 Prozent der Bevölkerung von der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung betroffen, waren es 2017 bereits 6,1 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Versorgungsatlas hervor, dem die Abrechnungsdaten der niedergelassenen Kassenärzte zugrunde liegen.
Die COPD gilt als Raucherkrankheit, weil 90 Prozent der Betroffenen Raucher sind. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Das liegt zum einen daran, dass noch immer mehr Männer rauchen (obwohl Frauen aufholen). Zum anderen sind Männer arbeitsbedingt häufiger Schadstoffen und Umweltgiften ausgesetzt.
Mit dem Alter steigt das Risiko
Ein weiterer Risikofaktor für die Lungenerkrankung ist das Alter. Und hier spielt das Geschlecht keine Rolle: 14 Prozent der 85- bis 89-Jährigen, aber nur 1,3 Prozent der 40- bis 44-Jährigen waren im Jahr 2017 an einer COPD erkrankt. Die Autoren machen darum weniger ein verändertes Rauchverhalten als den demografischen Wandel für den steilen Anstieg der COPD-Diagnosen innerhalb von acht Jahren verantwortlich.
„Da die Erkrankung altersassoziiert ist und die Bevölkerung in Deutschland immer älter wird, ist davon auszugehen, dass die Erkrankungszahlen in den nächsten Jahren weiter ansteigen“, so Dr. Jörg Bätzing, Wissenschaftlicher Experte des Versorgungsatlas.
Der Versorgungsatlas zeigt außerdem große regionale Unterschiede. In Niedersachsen und Thüringen wurde ein überdurchschnittlicher Anstieg verzeichnet. In diesen beiden Bundesländern gab es die meisten COPD-Diagnosen.
COPD dritthäufigste Todesursache
Die COPD ist eine fortschreitende Lungenerkrankung. Typische Symptome sind Husten, Atemnot und Auswurf.Es kommt es zu einer Verengung der Atemwege (Obstruktion) und oft auch zu einer Überblähung der Lunge. Beides wird im Krankheitsverlauf schlimmer. Die COPD ist bis heute unheilbar und weltweit die dritthäufigste Todesursache.
Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Immunantwort bei der Krankheitsentstehung eine Rolle spielt. Eine kürzlich im "Clinical Respiratory Journal" veröffentlichte Studie hatte gezeigt, dass sich Vitamin D günstig auf den Krankheitsverlauf auswirkt.
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