
Rauch zerstört den Tränenfilm und macht das Auge anfälliger für Verletzungen – Foto: © Adobe Stock/ Dragana Gordic
In Deutschland leiden zwischen acht und neunzehn Prozent der Bevölkerung an einem Trockenen Auge. Bildschirmarbeit, trockene Heizungsluft und Klimaanlagen begünstigen das Austrocknen der Netzhaut. Manche Menschen bilden auch zu wenig Tränenflüssigkeit. In beiden Fällen kommt es zu einer Entzündungsreaktion der Augenoberfläche, die Kratzen, Brennen, gerötete Augen, oder verschwommenes Sehen zur Folge hat.
Rauchen zerstört den Tränenfilm
Dass Rauchen das Trockene Auge begünstigt, zeigt etwa eine multizentrische Studie der Dry Eye Assessment and Management Study Research Group. Die Wissenschaftler untersuchten dafür insgesamt 535 Patienten mit mittelschweren bis schweren Symptomen des Trockenen Auges. In regelmäßigen Abständen fanden bei den Patienten Augenoberflächenuntersuchungen sowie individuelle Symptombewertungen statt. Außerdem wurden potenzielle Risikofaktoren ermittelt, die im Zusammenhang mit dem Krankheitsbild stehen könnten. Dabei zeigte sich, dass Rauchen neben Rheuma und Bluthochdruck das Risiko erhöht, schwer an einem Trockenen Auge zu erkranken.
„Der Tränenfilm der Augen schützt die Augenoberfläche vor äußeren Einflüssen“, erläutert erklärt Professor Claus Cursiefen, Generalsekretär der Deutschen Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). „Rauch kann diesen Schutzschild jedoch zerstören und das Auge dadurch anfälliger für Verletzungen machen.“
Risiko für Makuladegeneration und Grüner Star ebenfalls erhöht
Der Experte weist darauf hin, dass Rauchen auch weitere Augenkrankheiten befördert. So zeigten aktuelle Übersichtsarbeiten, einen Zusammenhang zum Grünen Star, Makuladegeneration (AMD) oder einer Katarakt (Grauer Star.) Einer US-Studie zufolge haben Raucher ein um 83 Prozent erhöhtes Risiko an einer Makuladegeneration zu erkranken als Nichtraucher, beim Grauen Star sind es 30 Prozent.
„Auch Morbus Basedow – hervortretende Augen als Folge einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse – verläuft bei Rauchern häufig stärker“, sagt Cursiefen. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse sollten ein weiterer Ansporn für Raucher sein, eine Entwöhnung zu beginnen“, resümiert Cursiefen. Denn die gute Nachricht laute: "Ein Rauchstopp senkt das Risiko für gefährliche Augenerkrankungen deutlich."