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Psychische Erkrankungen: Höchststand bei Krankmeldungen

Dienstag, 31. Januar 2017 – Autor:
Noch nie gab es so viele Fehltage im Job wegen psychischer Erkrankungen: Mit rund 246 Tagen je 100 Versicherte erreichten Seelenleiden 2016 den Höchststand. Das berichtet die DAK Gesundheit.
Krankschreibung

Noch nie fehlten so viele Menschen wegen psychischer Erkrankungen im Job – Foto: Stockfotos-MG - Fotolia

Das Berliner IGES Institut hatte dafür die Daten von 2,6 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet. Die meisten Fehltage wegen psychischer Erkrankungen entfielen auf Depressionen mit 114,4 Tagen je 100 Versicherte, gefolgt von Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (45,5). Burn-out stagnierte bei 4,3 Tagen. Die Diagnose hatte 2010 mit 10,2 Tagen je 100 Versicherte ihren Höchststand.

Frauen waren weitaus stärker betroffen: Bei ihnen wurden rund 60 Prozent mehr Fehltage wegen psychischer Erkrankungen diagnostiziert als bei Männern (311 zu 191 Ausfalltage je 100 Versicherte). Damit kamen bei Frauen seelische Leiden damit erstmals auf Platz eins, gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 308 Fehltagen. Dazu kommt: Es fehlten zwar weniger Menschen aufgrund von psychischen Erkrankungen im Job, die einzelnen Krankheitsfälle dauerten aber länger an. Im Schnitt waren es 38 Tage (2015: 35 Tage).

Psychische Erkrankungen: Höchststand bei Krankmeldungen

Insgesamt standen bei den Krankmeldungen Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen an erster Stelle (22 Prozent). Danach folgten psychische Erkrankungen (17 Prozent). Rund 15 Prozent gingen auf das Konto von Schnupfen und Co. Der Anteil von Krankheiten der Atemwege lag im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Prozentpunkte niedriger (2015: 16,6 Prozent).

Dabei meldeten sich Deutschlands Arbeitnehmer seltener krank. Der Gesamtkrankenstand sank von 4,1 auf 3,9 Prozent. Eine Krankschreibung dauerte 2016 im Schnitt 12,9 Tage, das sind 0,8 Tage länger als im Vorjahreszeitraum. Wie bereits 2015 war der Krankenstand in den östlichen Bundesländern höher als im Westen. Er lag bei 4,9 Prozent, im Westen bei 3,8 Prozent.

Foto: stockfotosMG/fotolia.com

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