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Psoriasis-Arthritis häufig unerkannt

Freitag, 25. März 2016 – Autor:
Bei Schuppenflechte kommt es nicht selten auch zu rheumatischen Beschwerden an den Gelenken, der sogenannten Psoriasis-Arthritis. Häufig bleibt sie jedoch unerkannt. Dabei ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um einer Verschlimmerung vorzubeugen.
Rheuma bei Psoriasis

Wer unter Schuppenflechte leidet, entwickelt häufig auch rheumatische Beschwerden

Bei vielen Menschen, die an Schuppenflechte (Psoriasis) leiden, kommt es im Lauf der Zeit auch zu Gelenk-, Sehnenscheiden-, Knochen- und Wirbelsäulenentzündungen. Bis zu zehn Prozent aller Psoriasis-Patienten entwickeln diese sogenannte Psoriasis-Arthritis, doch häufig bleibt die rheumatische Erkrankung unerkannt. Dabei zeigen aktuelle Studien, dass man die Symptome mit Medikamenten und engmaschigen Kontrolluntersuchungen nahezu vollständig unter Kontrolle bringen und Patienten ein schmerzfreies Leben ermöglichen kann – wenn Arzt und Patient die Krankheit rechtzeitig bemerken.

Psoriasis-Arthritis rechtzeitig bekämpfen

„Wir haben gelernt, dass Ärzte, vor allem Dermatologen und Rheumatologen, und Patienten bei einer Schuppenflechte immer auch rheumatische Gelenkentzündungen in Betracht ziehen müssen, um rechtzeitig reagieren zu können“, so Professor Elisabeth Märker-Hermann, Direktorin der Klinik Innere Medizin IV: Rheumatologie, Klinische Immunologie, Nephrologie an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden. Denn das Gelenk werde wie bei der rheumatoiden Arthritis ohne Behandlung langfristig zerstört. Werde jedoch frühzeitig mit der Medikamentengabe begonnen, könnten viele Patienten ein schmerzfreies Leben führen, erklärt die Expertin.

Die eingesetzten Medikamente wirkten sich zudem positiv sowohl auf die rheumatischen Beschwerden als auch auf die Psoriasis aus. In der Regel verschreiben Ärzte bei einer Psoriasis-Arthritis Rheuma-Medikamente, beispielsweise immunologisch wirksame Medikamente wie Methotrexat, Sulfasalazin und Leflunomid. Als sehr gut wirksam haben sich auch die Biologika, welche den Botenstoff TNF-alpha hemmen, erwiesen. Zudem sind in den letzten Monaten neue Medikamente zur Therapie der Haut und der Gelenke zugelassen worden.

Immunzellen greifen den eigenen Körper an

Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Psoriasis. Typisch sind glänzende, silbrig-weiße Schuppen auf der Haut, während die betroffenen Areale jucken und spannen. Meist treten die Symptome am Ellbogen, an den Beinen oder auf der Kopfhaut auf. Aber auch Gelenke und Gefäße können betroffen sein. Einmal ausgebrochen, kommt die entzündliche Erkrankung bei vielen immer wieder. Forscher gehen davon aus, dass dabei T-Zellen, die eigentlich Krankheitserreger bekämpfen sollen, Zellen der Haut und des übrigen Körpers angreifen und so die Entzündungen auslösen. Psoriasis hat viele Gesichter, kommt in verschiedenen Formen vor und ist daher schwer zu diagnostizieren. Auch die Behandlung kann individuell sehr unterschiedlich sein.

Foto: © hriana - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin

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