Die Pseudowut, auch Aujeszkysche Krankheit genannt, scheint sich in einigen Regionen Deutschlands auszubreiten. In Bayern, Thüringen und Rheinland-Pfalz wurde die Infektionskrankheit in der vergangenen Woche bei mehreren Wildschweinen nachgewiesen. Die Tierkrankheit ist aber auch eine Gefahr für Hunde und Katzen. Während die meldepflichtige Pseudowut für Haustiere immer tödlich endet, können sich Menschen nach bisherigem Kenntnisstand nicht damit infizieren.
Auslöser ist ein Herpesvirus
Die Pseudowut wird von einem widerstandfähigen Herpesvirus ausgelöst. Der Erreger vermehrt sich zunächst im lymphatischen Gewebe des Verdauungstraktes und breitet sich anschließend im zentralen Nervensystem aus. Nerven und Gehirn entzünden sich. Symptome sind extremer Juckreiz, Appetitlosigkeit und Lähmungen von Mund und Speiseröhre. Infizierte Hunde und Katzen kratzen und beißen sich, mitunter treten tollwutähnliche Tobsuchtsanfälle auf. Im fortgeschrittenen Stadium verenden die Tiere an ihren Lähmungen.
Keine Impfung gegen Pseudowut
Rohes Schweinefleisch gilt als Hauptinfektionsquelle. Daher sollten Hunde- und Katzenhalter ihre Vierbeiner nicht damit füttern und jeden Kontakt zu Wildschweinen meiden. Laut der Thüringischen Landeszeitung musste ein Jagdhund eingeschläfert werden, der sich in einem infizierten Wildschwein festgebissen hatte.
Anders als bei Tollwut gibt es keine Impfung gegen die Pseudowut. Bis heute gibt es auch keine Therapie. Prinzipiell können sich alle Vierbeiner mit Pseudowut anstecken, Schweine und Ratten sind am häufigsten betroffen.
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