Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Projekt „100 über 100“ gestartet

Donnerstag, 8. November 2012 – Autor:
Warum werden manche Menschen über 100 Jahre alt? Um die biologischen Ursachen von Langlebigkeit herauszufinden, suchen Wissenschaftler jetzt weltweit nach 100 gesunden Personen über 100 Jahren.
Projekt „100 über 100“ gestartet

Auf der Suche nach gesunden Hundertjährigen

Es gibt immer mehr von ihnen: Menschen, die 100 Jahre und älter werden, und das bei bester Gesundheit. Ob diese Hundertjährigen genetisch bevorteilt sind, ist bislang unklar. Neue Erkenntnisse über die biologischen Ursachen von gesunder Langlebigkeit soll das Projekt „100 über 100“ liefern, das von der US-amerikanischen X PRIZE Foundation ins Leben gerufen wurde.

Wissenschaftler suchen jetzt weltweit nach gesunden Hundertjährigen, die bereit sind, eine Blutprobe für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung zu stellen. Auch in Deutschland hat die Suche nach Hundertjährigen begonnen. Mit den Blutproben soll eine einzigartige Datenbank in den USA aufgebaut werden, die die komplett sequenzierten Genome von extrem alten, gesunden Menschen aus möglichst vielen Ländern der Welt umfassen wird und dazu dienen soll, die genetischen Grundlagen eines gesunden Alterns zu erforschen. Nach Auskunft von Grant Campany von der X PRIZE Foundation, Leiter der Studie „Archon Genomics X PRIZE“, wird die internationale Datenbank einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer Therapieformen und zum Fortschritt in der Präventivmedizin leisten.

Gibt es ein biologisches Geheimrezept für ein langes Leben?

Die Daten der „100 über 100“ werden von 2014 an durch die National Institutes of Health und dem National Institute for General Medical Sciences (USA) Wissenschaftlern aus aller Welt zur Verfügung gestellt. Damit sollen die genetischen Grundlagen gesunder Langlebigkeit untersucht und Gene identifiziert werden, die vor mit dem Alter assoziierten Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs und Alzheimer-Demenz schützen. „Während sich viele Studien bislang auf Kandidatengene konzentrieren, die bereits mit bestimmten Erkrankungen wie zum Beispiel Alzheimer oder Diabetes in Beziehung stehen, ermöglicht diese umfangreiche Datenbank komplett sequenzierter Genome eine umfassendere Analyse“, sagt Prof. Dr. Barbara Burwinkel, die am Deutschen Krebsforschungszentrum und dem Universitätsklinikum Heidelberg tätig ist und ebenfalls an diesem internationalen Projekt mitwirkt.

Neben deutschen Wissenschaftlern der Universität Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums beteiligten sich Forscher aus Japan, Australien, Indien, Italien, Spanien, und den USA an der Studie. „Wir wollen zu diesem Vorhaben beitragen, weil wir hoffen, dadurch mehr über die biologischen Ursachen von Langlebigkeit zu erfahren“, sagt Prof. Dr. Daniela Jopp, Leiterin der Zweiten Heidelberger Hundertjährigen-Studie, die am Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg durchgeführt wird. Das Projekt „100 über 100“ ergänze die eigenen Arbeiten mit Hundertjährigen „bei denen wir uns eher auf die psychologischen Aspekte konzentrieren, die ein gutes Leben im Alter ermöglichen“, so die Gerontologin.

Foto: Jerzy/pixelio.de

Hauptkategorie: Demografischer Wandel
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Alter , Demografischer Wandel , Forschung

Weitere Nachrichten zum Thema Demografischer Wandel

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin