Preisgrenze für Ibuprofen-Saft und Paracetamol-Zäpfchen aufgehoben
Ibuprofen-Säfte, Paracetamol-Zäpfchen und Antibiotika-Suspensionen für Kinder sind Mangelware. Die Krankenkassen heben deren Preisgrenze beziehungsweise die Festbeträge von Februar bis April auf - auf eigene Kosten. Sie hoffen so auf mehr Lieferanten.
Beschlossen hat das der Vorstand des GKV-Spitzenverbandes, der die gesetzlichen Krankenkassen vertritt. Der Anstoss dazu kam vom Bundesgesundheitsministerium. Die Krankenkassen haben schon lange Festpreise eingeführt, um die steigenden Ausgaben für Medikamente zu begrenzen.
Preisgrenze für Ibuprofen-Saft aufgehoben
Die Aufhebung der Preisgrenze für Kinderarzneimittel betrifft insgesamt 180 Fertigarzneimittel. Die gesetzlich versicherten Patienten müssen beim Erwerb der teureren Präparate in der Apotheke nichts dazuzahlen.
Damit könne einer weiteren Verschärfung der angespannten Versorgungslage kurzfristig entgegengewirkt werden, heißt es weiter in einer GKV-Mitteilung. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt bereits seit Dezember 2022 die Mehrkosten für Kinderhustensäfte.
Versorgungsproblem langfristig lösen
Um das Versorgungsproblem langfristig zu lösen, sieht der GKV-Vorstand vor allem zwei Akteure in der Pflicht: Der Gesetzgeber müsse gesetzliche Vorgaben schaffen, um die Lieferprobleme bei der Arzneimittelversorgung strukturell anzugehen.
Zugleich warnte der Verband vor der Annahme, dass internationale Pharmakonzerne ihre globalen Produktionsstandorte und Lieferprozesse nur ändern, weil gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland künftig mit ihren Krankenkassenbeiträgen höhere Medikamentenpreise bezahlen.
Die Pharmaindustrie erhalte durch die Aussetzung Zeit, die bestehenden Produktions- und Lieferprobleme in den Griff zu bekommen. Die Aussetzung der Festbeträge sei "kein Freifahrtschein für Gewinnmaximierung".