Postoperative Wundinfektionen: Streit im G-BA
Eine dürre Mitteilung des Gemeinsamen Bundesuasschusses (G-BA) auf seiner Internetseite und eine kurzfristig abgesagte Pressekonferenz – so hat man nach der jüngsten Sitzung am 18. Juli versucht, einen Streit über die Vermeidung postoperativer Wundinfektionen in Krankenhäusern nicht zu thematisieren.
Der G-BA entscheidet darüber, welche medizinischen Leistungen den rund 70 Millionen Versicherten in Deutschland erstattet werden und wie die Qualität in Kliniken kontrolliert und gesichert wird. Jetzt hat das oberste Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung einstimmig den Abschlussbericht des Aqua-Instituts gebilligt, das im Jahr 2011 damit beauftragt wurde, zwei sektorenübergreifende Qualitätssicherungsverfahren zur Vermeidung von Infektionen zu entwickeln. Gegen diesen Abschlussbericht gab es Protest der Patientenvertretung, die jedoch im G-BA nicht stimmberechtigt ist.
Welche Krankenhäuser vermeiden Infektionen gut?
Grund für den Streit: Es gab deutliche Kritik, weil die vorgeschlagene Datenerhebung in den Krankenhäusern keine Daten liefere, die dann deutlich zeigen, in welchen Krankenhäusern die hygienischen Bedingungen ausreichend gut seien. Zudem erlaube die Datenerhebung nicht zu erkennen, welche Art von Erregern eine Infektion ausgelöst hätten.
Der G-BA hat nach seiner Sitzung nicht nur auf eine Mitteilung zu diesem Beschluss verzichtet, sondern auch eine ursprünglich angekündigte Pressekonferenz kurzfristig ohne Angabe von Gründen abgesagt.
Daten über Neugeborenen-Stationen im Internet
Mitgeteilt hat der G-BA, dass eine Neufassung der Datensatzbeschreibung für den Qualitätsbericht der Krankenhäuser beschlossen wurde. Außerdem wurde über den Beschluss informiert, dass Krankenhäuser, die zur Versorgung von Früh- und Neugeborenen zugelassen sind, ihre Ergebnisdaten künftig auf einer neuen Internetplattform bereitstellen können.
Foto: © cirquedesprit - Fotolia.com