Positiv geladene Gesichtsmaske wirkt antiviral und "neutralisiert" Coronavirus

Gewöhnliche Alltagsmasken töten das Coronavirus nicht ab, sie fangen lediglich einen Großteil der Tröpfchen ab
Gesichtsmasken gibt es mittlerweile in allen Formen, Farben und Materialien. Sie sollen Viruspartikel auffangen und somit eine Tröpfcheninfektion verhindern. Zahlreiche Untersuchungen zeigen mittlerweile, dass das Tragen von Masken das Risiko für eine Coronavirusinfektion deutlich reduziert.
Das Coronavirus selbst können die Atemmasken jedoch nicht abtöten, darum können benutzte Masken tatsächlich zu Virenschleudern werden, wie die Kanzlerin einst befürchtet hat. Einmalmasken sollten deshalb nach dem Tragen umgehend entsorgt werden und Masken aus Stoff bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.
Viruspartikel werden vernichtet
Im Rahmen eines EU-Projekts haben Forscher der FU Berlin und der RWTH Aachen nun innovative Textilien für Gesichtsmasken untersucht, die den Erreger Sars-CoV-2 direkt inaktivieren. Dabei zeigte sich, dass ein von der Schweizer Firma Livinguard entwickelter Stoff hohe Mengen an SARS-CoV-2-Viruspartikeln innerhalb weniger Stunden um bis zu 99,9 Prozent reduzieren kann.
"Die Textilien in diesen Masken können so die ausgeatmeten und an der Gesichtsmaske anhaftenden Viren kontinuierlich inaktivieren und den Umgang mit diesen Masken insgesamt sicherer machen", erläutert Professor Dr. Uwe Rösler vom Institut für Tier- und Umwelthygiene der Freien Universität Berlin. "Darüber hinaus könnten solche Textilien auch dazu beitragen, Hygieneprobleme in anderen allgemeinen und medizinischen Bereichen, auch über COVID-19 hinaus, zu reduzieren."
Positive Ladung zerstört negativ geladene Zellen
Die nach der Livinguard-Technologie hergestellte Maske ist mit einer positiven Teilchenladung versehen. Dadurch wird die negativ geladene Zelle des Coronavirus zerstört, der Krankheitserreger also dauerhaft vernichtet. „Im Gegensatz zu alternativen Lösungen auf Metallbasis hat sich die neuartige Technologie als sicher für Haut und Lunge erwiesen“, berichtet Rösler. Zudem könne die Maske bis zu 200 Mal wiederverwendet werden, ohne dass deren Sicherheit oder Wirksamkeit beeinträchtigt werde.
Kein Schutz vor Aerosolen
Dennoch bietet auch diese Maske keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Virusübertragung. Wie andere Masken auch, kann sie Aerosole nicht abhalten, da der feine Nebel an den Rändern entweichen kann. Wie man heute weiß, spielen Aerosole bei Ausbruchsgeschehen eine viel größere Rolle als anfangs gedacht.
Foto: © Adobe Stock/Elisabeth Coelfen