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Po, Stirn, Achselhöhle? So wird richtig Fieber gemessen

Mittwoch, 21. Oktober 2020 – Autor:
Eigentlich ist Fiebermessen kinderleicht. Doch einiges gibt es auch im Umgang mit dem Fieberthermometer zu beachten. Nicht jedes Modell ist gleich zuverlässig und dann kommt es noch auf den Ort der Messung an.
Digitale Fieberthermometer messen am genauesten im Po

Digitale Fieberthermometer messen am genauesten im Po – Foto: ©Rido - stock.adobe.com

Fieber ist meist eine Reaktion des Immunsystems auf einen Infekt, zum Beispiel mit einem Grippevirus oder aktuell dem Coronavirus. Durch das hochfahren der Körpertemperatur sollen Viren, aber auch Bakterien bekämpft werden. Normalerweise liegt die Temperatur des menschlichen Körpers zwischen 36 und 37,5 Grad Celsius. Bis 37,9 Grad spricht man von einer erhöhten Temperatur, ab 38 Grad von Fieber.

Messung im Po am genauesten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fieber zu messen. Am genauesten lässt sich die Körpertemperatur durch eine Messung im Po bestimmen. Die Spitze des Fieberthermometers wird dabei in den After eingeführt, am besten in einer Seitenlage. Eine Fettcreme, zum Beispiel Vaseline, auf der Thermometerspitze und am Poeingang kann das Einführen erheblich erleichtern, so dass selbst Babys und kleine Kinder das Thermometer im Po kaum spüren.

In Mund und Achselhöhle 0,5 Grad dazuzählen

Alternativ kann das Fieber auch im Mund gemessen werden. Das Thermometer sollte dann unter die Zunge rechts oder links neben das Zungenbändchen gesteckt werden, die Lippen sollten geschlossen bleiben. Da die Temperatur im Mund etwas niedriger ist als die eigentliche Körpertemperatur müssen 0,5 Grad zum Ergebnis dazugezählt werden. Auch eine Messung in der Achselhöhle ist möglich, häufig aber ungenau. Auch hier müssen unbedingt 0,5 Grad dazu addiert werden.  

Digitale Kontaktthermometer haben heute das alte Quecksilberthermometer abgelöst. Dennoch sind quecksilberhaltige Modelle in vielen Haushalten zu finden. „Wer noch ein Quecksilberthermometer hat, sollte es umweltgerecht entsorgen“, rät Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung. „Sie sind in der Regel aus Glas und zerbrechen leicht, wobei das giftige Quecksilber austritt.“

Kontaktloses Messen an Stirn und Ohr

Moderne Infrarotthermometer erlauben darüber hinaus auch ein kontaktloses Messen an der Stirn oder im Ohr. „Das ist sehr bequem, hat aber den Nachteil, dass diese Modelle etwas teurer sind“, sagt Dr. Reuter. Stirnthermometer könnten darüber hinaus ungenaue Ergebnisse liefern und die Messung im Ohr brauche etwas Übung.

Foto: © Adobe Stock/Rido

Hauptkategorien: Medizin , Corona
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