Pfeiffersches Drüsenfieber: Welche Symptome für die Diagnose sprechen
Pfeiffersches Drüsenfieber, auch Mononukleose genannt, ist eine häufige Viruserkrankung, die sehr unterschiedlich verlaufen kann. Hervorgerufen wird sie durch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus. Allerdings tragen fast alle Menschen über 30 Jahren den Virus in sich und nur bei wenigen wird das Pfeiffersche Drüsenfieber ausgelöst. Dennoch sind es insgesamt mehr, als oft angenommen wird. Das Problem: Die Symptome, die für ein Pfeiffersches Drüsenfieber sprechen, sind häufig unspezifisch und können auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Ein Forscherteam um Mark Ebell von der Universität Georgia in Atlanta hat nun die Publikationen aus den Jahren 1945 bis 2015 zum Thema untersucht und die Zuverlässigkeit von klinischer Diagnostik und Laboranalysen analysiert. 670 Studien wurden von den Forschern sondiert, elf schließlich ausgewertet. An den am Ende analysierten Studien hatten 4769 Patienten teilgenommen.
Lymphknotenschwellungen und Petechien sprechen für die Diagnose
Wie sich zeigte, wiesen Patienten, bei denen schließlich ein Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert wurde, immer Halsschmerzen sowie Müdigkeit auf. Gleichzeitig sind gerade das Symptome, die auch auf eine Reihe anderer Erkrankungen hindeuten können. Weitere Symptome, die Anhaltspunkte für Pfeiffersches Drüsenfieber liefern können, sind Fieber, Schüttelfrost, Schwitzen und Myalgien.
Am stärksten gegen die Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber spricht der Analyse zufolge die Abwesenheit von Lymphknotenschwellungen. Häufig treten bei der Erkrankung eine vergrößerte Milz oder Leber auf. Im Blutbild zeigen sich neben einer Lymphozytose meist vermehrt atypische und unreife Lymphozyten. Einen starken Hinweis auf die Infektion liefern auch Petechien, stecknadelgroße rote Punkte, die am Gaumen auftreten. Häufig kommt es zudem zu einer Schwellung der hinteren Zervikallymphknoten und der Achsel- oder Leistenlymphknoten.
Pfeiffersches Drüsenfieber wird über den Speichel übertragen
Die Studie ergab, dass etwa einer von 13 Patienten zwischen 16 und 20 Jahren, die mit Halsschmerzen in die Sprechstunde kommen, das Pfeiffersche Drüsenfieber hat. Bei Kleinkindern, die sich infizieren, kommt es häufig nur zu leichten Symptomen; oft bleibt die Infektion sogar ganz unbemerkt. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind die Symptome meist deutlicher ausgeprägt; die Infektion kann dann bis zu einem halben Jahr andauern.
Wer die Erkrankung einmal durchgemacht hat, bekommt in der Regel kein erneutes Pfeiffersches Drüsenfieber. Allerdings kann das Virus – ohne dass Symptome auftreten – wieder reaktiviert werden. Da die Virusinfektion vor allem über den Speichel übertragen wird, nennt man das Drüsenfieber auch Kusskrankheit.
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