Kopf-Hals-Tumore können in bestimmten Fällen mit einer (PET/CT) untersucht werden. Dies hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Mitte März entschieden. Die bildgebende Untersuchung wird demnach zur Kassenleistung, wenn eine sogenannte "Neck Dissection" oder eine laryngoskopische Biopsie damit vermieden werden können. Beides sind belastende invasive Eingriffe und können zu schwerwiegenden Komplikationen führen. So werden bei der Neck Dissection aller Lymphknoten einschließlich der umgebenden Weichteile am Hals entfernt.
Bild statt Biopsie
„Mit einer PET/CT kann bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren oder mit unbekannten Primärtumorsyndromen des Kopf-Hals-Bereichs entschieden werden, ob gegebenenfalls eine weiträumige Entfernung der Lymphknoten vermieden werden kann und den Betroffenen damit erhebliche Belastungen erspart werden können“, erläutert Dr. Harald Deisler, unparteiisches Mitglied im G-BA und Vorsitzender des Unterausschusses Methodenbewertung. Zudem könne die therapierelevante Abklärung eines Rezidivverdachts bei Kehlkopfkrebs durch die Bildgebung der PET/CT erfolgen. „Patientinnen und Patienten bleibt so eine Gewebeentnahme am Kehlkopf erspart“, so Deisler weiter.
Der G-BA hatte zuvor die aktuelle Studienlage gesichtet und war zu dem Schluss gekommen, dass eine PET/CT-Untersuchung in den genannten Fällen viele Vorteile bringt. Die sogenannte Neck Dissection birgt die Gefahr zahlreicher Folgekomplikationen wie Funktionsverlusten bei Kauen, Reden oder Schlucken, insbesondere wenn viele Lymphknoten und Weichgewebe entfernt werden. Auch die laryngoskopische Biopsie ist nicht ganz risikolos, schließlich wird mit einem starren Endoskop eine Gewebeprobe vom Kehlkopf entnommen. Bei beiden Eingriffen kommen die Anästhesierisiken hinzu.
PET/CT macht versteckte Tumorherde sichtbar
Unterm Strich ist eine PET/CT also wesentlich risikoärmer und schonender. Das Verfahren kombiniert die Positronenemissionstomographie (PET) mit der Computertomographie (CT) und kann dadurch Funktion, Stoffwechsel und biochemische Prozesse von Organen darstellen. Mit Kontrastmitteln aus der Nuklearmedizin können Tumorherde aufgespürt werden, die mit gewöhnlicher Bildgebung nicht sichtbar wären.
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