Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Pestizide in Schwarztee gefunden

Montag, 23. Januar 2017 – Autor:
Tee ist in Deutschland so beliebt wie nie. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an Tee lag 2015 bei 28 Litern. 70 Prozent davon waren Schwarztee. Das ZDF-Magazin „Wiso“ (23.1.2017) testete Schwarztees – und fand in allen Proben Pestizide.
Schwarztee

"Wiso" testete sechs Schwarztees - und fand in allen Sorten Pestizide – Foto: Markus Mainka - Fotolia

Schwarztee gibt es lose und in Beuteln zu unterschiedlichen Preisen. „Wiso“ kaufte drei billige und drei teure Produkte. Alle getesteten Schwarztees enthielten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, so die Ergebnisse der Stichprobe in einem akkreditierten Labor auf Pflanzenschutzmittel.

Getestet wurde Penny Ceylon Assam Schwarzteemischung, Ja! Ceylon Assam Schwarzteemischung, Lord Nelson Ceylon Assam Schwarzer Tee, Eilles Assam Spezial Schwarzer Tee, Convenient luxury und Ostfriesen Teefix. Dabei enthielten alle Produkte mindestens vier unterschiedliche Pestizide, teilte das Verbrauchermagazin mit.

Im negativen Spitzenreiter (Eilles Assam Spezial) fand das Labor sogar Rückstände von zehn unterschiedlichen Pestiziden. Grenzwerte für die Einzelstoffe wurden dabei nicht überschritten. J.J. Darboven erklärte gegenüber „Wiso“, dass das Produkt „der europäischen Gesetzgebung, insbesondere dem Lebensmittelrecht,“ entspreche.

Schwarztee enthielt Pestizide und Anthrachinon

In fünf der sechs Produkte wurden neben Pestiziden auch Anthrachinon nachgewiesen. Anthrachinon ist ein Stoff, der unter anderen zur Abwehr des Vogelfraßes nach der Aussaat eingesetzt wird. Er ist in der EU wegen der Gefahr für Anwender und Verbraucher nicht mehr zugelassen. Anthrachinon gilt als krebserregend.

Der Tee der Eigenmarke des Discounters Lidl lag mit einem Gehalt von 0,02 mg/kg laut Laborbefund genau auf dem zulässigen Grenzwert und war damit gerade noch verkehrsfähig. Lidl erklärte dazu, dass die eingesetzten Rohwaren individuell untersucht würden. Im Rahmen dieser Untersuchungen sei „kein gesetzlich relevanter Wert für Anthrachinon festgestellt“ worden. Nur im Ostfriesen Teefix von Teekanne fand das Labor kein Anthrachinon.

Kamillentee von Kusmi enthält Pyrrolizidinalkaloide

Vor wenigen Tagen erst warnten Verbraucherschützer vor Kamillentee der Marke Kusmi Tea: Stiftung Warentest hatte darin hohe Schadstoffgehalte festgestellt. Es handelt sich um Pyrrolizidinalkaloide, die sich im Tierversuch als krebserregend und erbgutschädigend erwiesen haben. Hohe Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden können die menschliche Leber schädigen.

Die Tester fanden die krebserregenden Schadstoffe in Teebeuteln mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 10/2019. Die Chargennummer der Kartonverpackung lautet: LOT 161031. Die Tester warnen davor, Tee dieser Charge zu trinken. Sie haben den Vertreiber für den deutschen Markt und die amtliche Lebensmittelaufsicht informiert.

Pyrrolizidinalkaloide sind natürliche, von Pflanzen gebildete Stoffe zur Insektenabwehr. Sie können bei der Ernte in den Tee geraten, wenn Unkraut und andere Pflanzen, die mitgesammelt wurden, nicht sorgfältig aussortiert werden.

Foto: Martin Mainka/fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Ernährung

Weitere Nachrichten zum Thema Tee

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin