Patienten wünschen sich bei Gesundheitsapps mehr Orientierung durch Arzt und Kasse
Freitag, 15. Mai 2015
– Autor:
Cornelia Wanke
In Deutschland gibt es mittlerweile Tausende von Gesundheitsapps – das Internet wird bei der Suche nach Informationen zu Krankheitsbildern immer wichtiger. Wer nutzt welche Informationen – und wie? Darüber gibt der EPatient Survey 2015 Aufschluss, der diese Woche in Berlin vorgestellt wurde.
Der Arzt als Lotse - auch im Dschungel der Gesundheitsapps!
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„In den USA und weltweit sind Gesundheitsapps schon lange auf dem Vormarsch – nun entsteht auch in Deutschland eine ganze Startup Branche zum Thema Internetmedizin“, haben die Autoren des Surveys festgestellt. „Uns interessierte bei der Umfrage deshalb besonders, welche Diagnose- und Medikamenten-Apps die Menschen verwenden, wie ihre Zahlungsbereitschaft für solche Angebote ist und wie aktuelle Innovationen auf dem digitalen Gesundheitsmarkt angenommen werden“, erklärte Dr. Alexander Schachinger, Geschäftsführer der EPatient RSD GmbH. Mit 10.700 Teilnehmern sie dies die bislang größte Umfrage zur Internetnutzung bei Gesundheitsfragen im deutschsprachigen Raum.
Verbessertes Gesundheitsverhalten durch Internet und Apps? Ja, meinen die Autoren
Der EPatient Survey 2015 bestätige internationale Publikationen, dass internetbasierte Informationsangebote und therapiebegleitende Dienste die medizinische und medikamentöse Therapie nachweislich optimieren können, so die Autoren der Studie. Fast die Hälfte der Befragten gab laut EPatient Survey an, die Anweisungen des Arztes zu Medikamenten aufgrund von Informationen aus dem Netz besser zu verstehen und zu befolgen. „Insgesamt sagen 38 Prozent, das Internet habe ihnen im Alltag und im Umgang mit ihrer Erkrankung seelisch, beruflich und praktisch geholfen. Jeder dritte gab an, durch eine App für seine Medikamente mit der regelmäßigen Einnahme besser umgehen zu können“, heißt es in einer Pressemitteilung zur Veröffentlichung der Umfrageergebnisse.
Dem Interesse der Menschen an Gesundheitsinformationen entspreche auch das große Interesse an Apps, die in Kombination mit einem Messgerät für Körperdaten, Bewegung und Sport angewendet werden. Bereits 20 Prozent der Befragten nutzen laut Survey solche Angebote.
Gesundheitsapps: Orientierung durch Ärzte und Krankenkassen ist gewünscht
Etwa 40 Millionen Deutsche können laut Studie derzeit auf über mehr als 8000 Webdienste und Apps zu Gesundheitsthemen zugreifen. Die Umfrage zeige auch, dass sich Nutzer in diesem wachsenden digitalen Gesundheitsmarkt Orientierung durch Ärzte und Krankenkassen wünschen.
So möchten Patienten Medikamenten-Apps lieber von ihrem Arzt (57 Prozent) oder ihrer Krankenversicherung (38 Prozent) erhalten als von Google oder App-Stores. Von den Krankenversicherungen wünschen sie sich außerdem geprüfte Übersichten zu empfehlenswerten Webseiten und Apps.
Potential zeige die Studie auch für Online-Dienste zur Vereinbarung von Arztterminen sowie für digitale Gesundheitsakten, in denen die eigenen Behandlungsdaten zusammen mit Röntgenbildern, Arztbriefen, etc. gesammelt werden. Rund ein Drittel der Befragten wünsche sich solche Angebote. „Und immerhin 16 Prozent würden nach Klinik- und Reha-Aufenthalten gern eine digitale Nachsorge in Anspruch nehmen, etwa in Form von App-gestützten Lernprogrammen zu ihrer Krankheit, um die weitere Behandlung nach der Entlassung zu optimieren“, heißt es weiter.
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