Patienten wollen mit Ärzten verstärkt auch online kommunizieren
Mittwoch, 19. August 2015
– Autor:
Cornelia Wanke
Patienten wünschen, auch online mit ihren Ärzten in Kontakt treten zu können. Das ist das Ergebnis einer Online-Studie von jameda.
Online mit dem Arzt - das wünschen sich immer mehr Patienten!
– Foto: Stephan Karg
Der Anbieter von Arztempfehlungen hat in Zusammenarbeit mit der ForwardAdGroup, einem Digitalvermarkter, eine so genannte online-repräsentative Studie gemacht. Das Ergebnis: Knapp 80 Prozent der Patienten wünschen sich, Arzttermine auch online buchen zu können – tatsächlich nutzen könnten diesen Service bisher nur 25 Prozent, heißt es in eier Pressemitteilung von jamenda. Auch beim digitalen Rezept liegen Wunschnutzung und tatsächliche Nutzung laut Umfrage deutlich auseinander: 63 Prozent würden es gerne nutzen, sieben Prozent haben tatsächlich schon einmal ein Rezept online erhalten. Ähnlich sieht es auch bei der Online-Sprechstunde (27 Prozent möchten sie nutzen, zwei Prozent hatten die Gelegenheit bereits), der Online-Patientenakte (39 Prozent wünschen sie, vier Prozent haben damit bereits Erfahrung gemacht) und beim Telemonitoring (22 Prozent haben Interesse, zwei Prozent konnten es tatsächlich nutzen) aus.
Internet kann Bindung zwischen Arzt und Patienten positiv beeinflussen
„Das Internet ermöglicht es Ärzten, ihren Patienten besondere Services und Betreuungsangebote zu bieten – und unsere Studie zeigt, dass Patienten diese Services auch wünschen“, wird Dr. Florian Weiß, Geschäftsführer von jameda, zitiert. Er ist davon überzeugt, „dass diese Angebote die Bindung zwischen Arzt und Patient positiv beeinflussen können – ein Potenzial das noch weitgehend ungenutzt ist“. Er erwarte aber, dass diese Angebote in naher Zukunft eine wesentlich größere Rolle spielen werden.
Gefragt nach den Gründen für den Wunsch nach mehr digitalen Kontaktmöglichkeiten zwischen Arzt und Patient nennen 87 Prozent der Befragten Zeitersparnis und bessere Praktikabilität als wichtige Motive. „Diese Motive spielen auch beim Wunsch nach Online-Arztterminen eine große Rolle“, heißt es bei jameda: „66 Prozent geben an, Arzttermine dann vereinbaren zu wollen, wann es in den Tagesablauf passt – unabhängig von den Öffnungszeiten der Praxis.“ Das Interesse an Telemonitoring und Online-Sprechstunden werde auch von dem Wunsch nach mehr Sicherheit und schnellem medizinischen Rat getrieben. „66 Prozent der Patienten versprechen sich dies von der Online-Sprechstunde. 53 Prozent hoffen auf mehr Sicherheit durch die kontinuierliche Überwachung ihrer Gesundheitsdaten beim Telemonitoring“, heißt es in der Pressemitteilung.
Mehr als der Hälfte der Patienten helfen Informationen aus dem Internet, den Arzt besser zu verstehen
Wie die Umfrage zeige, werde das Internet das wichtigste Instrument des mündigen Patienten. Hier finde er nicht nur allgemeine Gesundheitsinformationen, sondern auch die nötigen Informationen, um Arztbesuche vor- (36 Prozent) oder nachzubereiten (47 Prozent). 64 Prozent der Befragten seien der Meinung, dass ihnen das Internet hilft, ihren Arzt besser zu verstehen. „Deutlich über die Hälfte sieht sich dank Online-Informationen eher in der Lage, über Therapie- und Diagnoseverfahren im Dialog mit dem Arzt mitzuentscheiden“, heißt es bei jameda.
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