Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Patienten erhalten doch keine Rechnungen der Berliner Feuerwehr

Montag, 9. Juli 2012 – Autor: Anne Volkmann
Der Streit um die Bezahlung von Rettungsdiensteinsätzen der Berliner Feuerwehr ist vorerst beigelegt. Kassenpatienten werden wieder ohne Rechnung ins Krankenhaus gebracht.
Feuerwehr kommt wieder ohne Rechnung

Feuerwehr kommt wieder ohne Rechnung

Die Krankenkassen erzielten mit der Innenverwaltung und Vertretern der Berliner Feuerwehr am vergangenen Donnerstag eine vorläufige Einigung. Gesetzlich Krankenversicherte in Berlin erhalten nun doch keine Rechnung nach einem Rettungsdiensteinsatz durch die Feuerwehr. Die Verwaltung teilte mit, dass die Gebühren für Rettungseinsätze bis auf weiteres wieder zwischen der Feuerwehr und den gesetzlichen Kassen abgerechnet werden. Innensenator Frank Henkel (CDU) sprach von einem "guten Ergebnis" für die Notfallpatienten in Berlin. Rechnungen, die bereits an Patienten verschickt worden sind, zahlt den Angaben der Verwaltung zufolge die jeweilige Krankenkasse.

Rettungsdiensteinsätze

Die gesetzlichen Krankenkassen hatten mit Wirkung zum 1. Juli 2012 einen seit mehr als 20 Jahre bestehenden Vertrag mit der Innenverwaltung gekündigt. Bis dahin hatten die gesetzlichen Krankenkassen jährlich eine pauschale Summe für Notfalleinsätze der Berliner Feuerwehr an die Senatsinnenverwaltung überwiesen - etwa 67,5 Millionen Euro jährlich. Ein Einsatz kostet zwischen 280 und 1.500 Euro. Die Kassen hatten moniert, dass das Verfahren nicht transparent genug sei und sie die Plausibilität der Summen nicht nachprüfen konnten, und kündigten daher die Vereinbarung auf. Dennoch hatten sie zugesagt, alle Rechnungen zu bezahlen. Es war nur nicht klar, ob die Versicherten in Vorleistung gehen, also die Summe zunächst bezahlen und sie sich dann von ihrer Kasse zurückholen müssten, oder die Rechnung gleich an die Krankenkassen schicken sollten. In jedem Fall hätte dies eine grosse Verunsicherung der Patienten bedeutet.

Endgültig beigelegt ist der Streit aber noch nicht, da Feuerwehr und Krankenkassen über die Rechtmässigkeit der Gebührenhöhe weiter unterschiedliche Auffassungen vertreten. Die abschliessende Klärung dieser Frage wird nach beidseitiger Einschätzung noch dauern. Bis zur Klärung des Streits sollen gesetzlich Versicherte aber nicht mit den Abrechnungen belastet werden. Gesundheitssenator Mario Czaja äusserte die Hoffnung, dass sich Feuerwehr und Krankenkassen möglichst bald in der Frage der Gebührenhöhe einigen und den Streit damit endgültig beilegen werden. Er dürfe nicht auf dem Rücken der Berlinerinnen und Berliner ausgetragen werden. "Notfallpatienten - unter ihnen viele ältere, kranke und behinderte Menschen - sollten ohne Sorge sein, wenn sie im medizinischen Notfall den Krankenwagen rufen", so der Gesundheitssenator.

Foto: Maria.P./fotolia.com

Weitere Nachrichten zum Thema Notfallrettung

Wo bin ich? Wie heiße ich? Was ist passiert? Wie viele Verletzte? Wenn im Notfall das Herz rast, ist es gar nicht so einfach, einfache Fragen klar zu beantworten. Dabei ist ein schneller und informativer Notruf entscheidend dafür, dass die richtige Hilfe schnell eintrifft.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin