23. Mai 2014 . Drucken . Hirnsonografie Parkinson: Ultraschall schließt Fehldiagnosen aus Mit einer Ultraschalluntersuchung des Gehirns können Ärzte heute Parkinson frühzeitig diagnostizieren. Die Hirnsonografie kann auch „atypische Parkinson-Syndrome“ erkennen. Hirnsonografie: Diagnostik von Parkinson ohne Strahlenbelastung Händezittern und Muskelstarre – nicht immer ist Parkinson die Ursache. Es können auch andere Erkrankungen, wie etwa eine „Multisystematrophie“ oder die „Progressive supranukleäre Blickparese“ dahinter stecken, die ähnliche Symptome wie die klassische Schüttellähmung machen. Ärzte fassen diese Krankheitsbilder unter dem Begriff „atypische Parkinson-Syndrome“ zusammen. „Nicht jeder Patient, der Parkinson-typische Symptome zeigt, leidet tatsächlich unter dem klassischen Morbus Parkinson“, erklärt Prof. Dr. med. Matthias Reinhard von der Neurologischen Universitätsklinik Freiburg. Experten gehen davon aus, dass etwa 20 Prozent der Patienten mit Parkinson-Krankheitszeichen an solchen „atypischen Parkinson-Syndromen“ leiden. Bei diesen Patienten werde irrtümlicherweise oft zunächst von einem Morbus Parkinson ausgegangen, sagt Reinhard. „Um sie richtig zu behandeln und ihre Prognose einschätzen zu können, ist es wichtig, dass wir mit Hilfe von bildgebenden Verfahren die Diagnose frühzeitig korrekt stellen“, so der Neurologe. Hirnsonografie kann sich mit PET messen Bislang wurde die Untersuchung hauptsächlich mit einer Positronen-Emissions-Tomografie (PET) durchgeführt. Eine Studie der Universitätsklinik Freiburg mit 36 Patienten hat jetzt gezeigt, dass der Hirnultraschall – auch transkranielle Sonografie genannt – ähnlich zuverlässige Ergebnisse liefert wie die PET. Zwar seien weitere Studien mit größeren Patientenkollektiven erforderlich, für den Einsatz des Hirnultraschalls spreche aber schon jetzt, dass die Patienten keiner Strahlenbelastung ausgesetzt werden und die Untersuchung jederzeit wiederholt werden könne, betont Reinhard. Zudem verursache der Ultraschall nur geringe Kosten. Bei Parkinson geht die schwarze Substanz nach und nach zugrunde Bei der Ultraschalluntersuchung richten Ärzte ihre Ultraschallsonden auf die „Substantia nigra“, die ihre dunkle Färbung – und somit ihren Namen – einem hohen Eisengehalt verdankt. Wenn die schwarze Substanz im Verlauf der Parkinson-Erkrankung allmählich zugrunde geht, nimmt der Eisengehalt weiter zu. Dies ist nach Informationen von Neurologe Reinhard im Ultraschall durch ein besonders starkes Echo, einem hellen Schatten auf dem Bildschirm, zu erkennen. Um die Parkinson-verwandten Krankheiten zu diagnostizieren, nahmen die Freiburger Ärzte zudem auch den „Nucleus lentiformis“, eine weitere Schaltzentrale im Mittelhirn, und den „dritten Ventrikel“, einen mit Hirnwasser gefüllten Hohlraum im Gehirn, ins Visier. bei den atypischen Parkinson-Syndromen können diese Hirnareale verändert sein. Derzeit wird die Hirnsonografie vorwiegend in spezialisierten Einrichtungen durchgeführt, da sie spezielle Erfahrungen des Untersuchers erfordert. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) versucht aber, die Kenntnisse durch Fortbildungen zu verbreiten. „Wir hoffen, dass der Hirnultraschall in absehbarer Zeit zur Basisdiagnostik bei Morbus Parkinson gehören wird“, sagt DEGUM-Kursleiter Reinhard. Die Freiburger Studienergebnisse wurden in einer Online-Vorabpublikation des Fachmagazins „European Journal of Neurology“ veröffentlicht. Foto: © Richard Villalon - Fotolia.com Autor: Beatrice Hamberger Hauptkategorien: Prävention und Reha , Gesundheitspolitik , Medizin Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Neurologie , Parkinson , Ultraschall (Sonografie)
. Neurologie Parkinson-Patienten profitieren von Intensiv-Training 24.01.2018 | Ein Intensiv-Training dreimal in der Woche könnte in einem frühen Parkinson-Stadium das Fortschreiten der Krankheit bremsen. Das ergab eine Phase-II-Studie mit Patienten. mehr >
. Neurologie Metformin könnte bei Parkinson helfen 16.09.2017 | Das Diabetes-Medikament Metformin könnte bei bestimmten Formen von Parkinson helfen. Es schützt die vom Absterben bedrohten Nervenzellen im Gehirn. mehr >
. Neurologie Neuer Test zur Früherkennung von Parkinson 13.09.2017 | Mit einem einfachen Zeichen-Test lässt sich Parkinson schon lange vor dem Ausbruch der Erkrankung feststellen. Das berichten australische Forscher. mehr >
. Kieferorthopädie Hat kieferorthopädische Behandlung einen Nutzen? 25.04.2018 | Die Krankenkassen geben jährlich über 1 Milliarde Euro für... mehr >
. Übergewicht Diabetes: Warum jedes Kilo zählt 24.04.2018 | Übergewicht ist ein Hauptrisikofaktor für Diabetes Typ II. Schon... mehr >
. Tag gegen Lärm 2018 Lärm beeinträchtig physische und psychische Gesundheit 24.04.2018 | Lärm wird immer mehr als Gesundheitsgefahr wahrgenommen. Dennoch... mehr >
Paradigmenwechsel in der Parkinson-Therapie . Der Parkinson-Forscher Prof. Dr. med. Andreas Kupsch über Durchbrüche in der Parkinson-Therapie und die grosse Hoffnung, den Zelltod eines Tages stoppen zu können. mehr >
„Haben uns auf die Behandlung von Metastasen spezialisiert“ . PD Dr. Robert Öllinger leitet das Europäische Metastasenzentrum an der Berliner Charité. Im Interview erklärt er, welche Behandlungsmöglichkeiten es bei Metastasen gibt und warum eine Zweitmeinung die Prognose deutlich verbessern kann. mehr >
Vivantes weist im Jahresabschluss 2017 erneut Gewinn aus Der Berliner Klinikriese Vivantes weist in seinem Jahresabschluss 2017 erneut einen Gewinn aus und plant ein Großbauprojekt an seinem größten Klinikum in Berlin-Neukölln. mehr >
Neues Lupus-Medikament: nicht immunsuppressiv, weniger Nebenwirkungen LupuzorTM ist das erste nicht immunsuppressive Medikament gegen Lupus. Nun liegen vielversprechende Daten aus der klinischen Phase III Studie vor. Eine Marktzulassung gilt noch in diesem Jahr als wahrscheinlich. mehr >
Kooperationsverträge von Krankenhäusern - Wie arbeiten niedergelassene Vertragsärzte und Kliniken wirtschaftlich erfolgreich und rechtssicher zusammen? 26. April 2018 Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade, Lützowufer 15, 10785 Berlin
Grundlagenseminar: Praxisbegehung 25. April 2018 Kassenärztliche Vereinigung Berlin, Masurenallee 6A, 14057 Berlin
Stillen – Evidenzbasiertes Wissen für Klinik und Praxis 25. April 2018 DRK Kliniken Westend, Spandauer Damm 130, 14050 Berlin
Sachkundekurs Herzschrittmacher-Therapie - Teil 2 26. - 27. April 2018 SCANDIC HOTEL, Augsburger Straße 5, 10789 Berlin
ENDOSKOPIE 2018 27. - 28. April 2018 Maritim proArte Hotel Berlin, Friedrichstraße 150-153, 10117 Berlin
Prävention von sexualisierter Gewalt: Intensiv-Schulung für Leitungskräfte aus Krankenhäusern 02. - 03. Mai 2018 Beratungs- und Bildungszentrum des Erzbistums Berlin, Ahornallee 33, 14050 Berlin
Möglichkeiten der minimalinvasiven Chirurgie bei Pankreastumoren 25. April 2018 Helios Klinikum Emil von Behring, Studentenarbeitsraum, Haus C, 1. OG
Herzrhythmusstörungen – wenn der Herzschlag ins Stolpern kommt 25. April 2018 Patientenzentrum des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau,Stadtrandstraße 555, 13589 Berlin
Moderne und schonende Lastertherapie der Prostata 26. April 2018 Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum, Rubensstr. 125, 12157 Berlin
1. Symposium für Pflegende / Medizinfachangestelte in der ambulanten Spezialversorgung an der Charité 28. April 2018 Charité Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
Künstliche Bandscheiben und andere bewegungserhaltende Operationen 02. Mai 2018 Patientenzentrum des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau,Stadtrandstraße 555, 13589 Berlin
„Viele Patienten mit CFS sind nicht mehr arbeitsfähig“ . Das Chronische Fatigue Syndrom (CFS) bedeutet für viele Patienten meist einen weitgehenden Verlust ihres bisherigen Lebens. Dennoch gibt es bisher kaum wirksame Therapien und zu wenig Forschung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit Professor Carmen Scheibenbogen über die Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten gesprochen. mehr >
„Naturheilkunde ist kein Ersatz, aber ein Zusatz zur konventionellen Krebstherapie“ . Immer mehr Menschen interessieren sich für Naturheilkunde, auch Krebspatienten. Gesundheitsstadt Berlin hat mit Dr. Marion Paul, Leitende Oberärztin des Vivantes Brustzentrums, über Naturheilverfahren in der Krebstherapie gesprochen. mehr >
Hausärztemangel auf dem Land: „Der Trend geht zur überörtlichen Gemeinschaftspraxis“ . Die Hausärzte im Seeheilbad Büsum waren damals alles Männer im oder kurz vorm Rentenalter, ihre Einzelpraxen wollte niemand übernehmen. Um einen Zusammenbruch der medizinischen Versorgung zu verhindern, rang sich die Gemeinde dazu durch, selbst als Trägerin der örtlichen Arztpraxis aufzutreten – als erste bundesweit. In dem kommunalen Eigenbetrieb arbeiten heute fast nur junge Ärztinnen. Wie das ging und welche weiteren Modelle es gibt gegen den Ärztemangel auf dem Land, erzählt Initiator Harald Stender drei Jahre nach Gründung des Pioniermodells. mehr >