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Osteoporose: Was hilft?

Sonntag, 20. Oktober 2019 – Autor: Anne Volkmann
Osteoporose ist eine Volkskrankheit. Um die Folgen der Erkrankung einzudämmen, ist eine rechtzeitige Diagnose und Therapie wichtig. Mit Medikamenten und anderen Maßnahmen kann das Risiko für Knochenbrüche reduziert werden.
Osteoporose, Welt-Osteoporose-Tag

Osteoporose kann auch unabhängig von Knochenbrüchen zu Schmerzen führen. – Foto: ©StockPhotoPro - stock.adobe.com

Oft wird sie nicht ernst genommen. Dennoch gehört sie nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den zehn wichtigsten Erkrankungen: Osteoporose. Die Folgen sind beträchtlich. So kommt es im Verlauf der Erkrankung häufig zu Knochenbrüchen wie Wirbel- oder Schenkelhalsfrakturen. Gerade im Alter sind diese oft langwierig und stellen nicht selten den Beginn einer dauerhaften Pflegebedürftigkeit dar. Auch ohne Knochenbrüche treten häufig Schmerzen durch die Osteoporose auf, welche die Lebensqualität stark beeinträchtigen können. Der Früherkennung und Prävention von Osteoporose kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

Medikamente schützen vor Knochenbrüchen

In Deutschland leiden etwa sechs Millionen Menschen an Osteoporose, die Dunkelziffer liegt noch höher. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Besonders nach der Menopause droht vielen Frauen eine Osteoporose. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine übermäßige Abnahme der Knochendichte. Meist entsteht sie durch eine unzureichende Knochenbildung in jungen Jahren oder einen beschleunigten Abbau im höheren Alter.

Bei einer stark verringerten Knochendichte oder bereits vorhandenen Knochenbrüchen können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen. Dazu gehören in erster Linie Bisphosphonate, SERM (selektive Estrogenrezeptor-Modulatoren), RANKL-Antikörper (RANK-Ligand-Inhibitor) oder Parathormone. Durch die Medikamente soll das Knochenbruchrisiko gesenkt und verlorene Knochenmasse wieder aufgebaut bzw. der weitere Abbau vermindert werden.

Kalzium und Vitamin D als Basistherapie

Als Prävention, aber ebenfalls zur Unterstützung der Therapie bei bestehender Erkrankung ist die richtige Ernährung wichtig. Dazu gehört vor allem die ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D. Kalzium gilt als wichtiger Mineralstoff für den Aufbau und Erhalt der Knochen. Gute Kalziumquellen sind Milchprodukte, aber auch pflanzliche Lebensmittel wie Grünkohl oder Brokkoli.

Wichtig ist es auch, auf sogenannte Kalzium-Räuber zu achten und diese zu reduzieren. Hier ist vor allem Phosphat, das unter anderem in Fertiggerichten, Cola, Schmelzkäse und Wurstwaren vorkommt, zu nennen. Aber auch Zucker und Koffein gelten als Kalzium-Räuber.

Vitamin D ist ebenfalls bei der Prävention und Therapie wichtig, da es unter anderem dafür sorgt, dass Kalzium vom Körper aufgenommen und in das Knochengewebe eingebaut werden kann. Während Kalzium ausschließlich über die Nahrung aufgenommen wird, wird Vitamin D über die Haut produziert, wenn sie regelmäßig der Sonne ausgesetzt ist. Auch über die Nahrung können geringe Mengen an Vitamin D aufgenommen werden. Da der tägliche Bedarf jedoch durch Ernährung und Sonneneinstrahlung nicht immer gedeckt werden kann, ist eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln gegebenenfalls sinnvoll.

Ausreichend Bewegung wichtig

Als weitere wichtige Präventionsmaßnahme gegen Osteoporose gilt Sport. Regelmäßige Bewegung trainiert nicht nur die Muskeln und stabilisiert somit das Skelett, sondern kann auch gezielt den Knochenaufbau anregen. Als schädlich bei Osteoporose gelten hingegen Rauchen und Untergewicht.

Um auf das Thema Osteoporose aufmerksam zu machen, findet am 20. Oktober 2019 der Welt-Osteoporose-Tag statt. Er wurde 1996 von der National Osteoporosis Society (NOS) in England ins Leben gerufen. An diesem Tag finden weltweit verschiedene Veranstaltungen zur Aufklärung über Osteoporose statt.

Foto: © StockPhotoPro - Fotolia.com

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Nur bei jedem vierten Patienten wird Knochenschwund frühzeitig erkannt und therapiert. Die meisten Deutschen wissen nichts oder wenig über Osteoporose, obwohl sie bereits als Volkskrankheit gilt. Dabei kann eine Therapie helfen, schicksalshafte Knochenbrüche wie Wirbel- oder Schenkelhalsfrakturen wenigstens hinauszuzögern.

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