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Ostdeutsche essen gesünder als Westdeutsche

Mittwoch, 4. Januar 2017 – Autor:
Wie ernähren sich die Deutschen? Das wollte das Bundesernährungsministerium wissen und gab eine Umfrage in Auftrag. Ein Ergebnis des Ernährungsreports 2017: Ostdeutsche essen gesünder als Westdeutsche.
Süßigkeiten

Ostdeutsche greifen seltener zu Süßkram als Wetsdeutsche – Foto: ChristArt - Fotolia

Fast die Hälfte der Deutschen achtet beim Einkauf auf tiergerechte Haltung (47 Prozent), 2015 waren es noch 36 Prozent. Im Vergleich zu Männern achten Frauen allerdings häufiger auf Biosiegel (58 zu 39 Prozent), Fairer-Handel-Siegel (52 zu 35 Prozent) und auf Tierwohl-Label (52 zu 40 Prozent).

Die vegane Ernährung scheint keine reine Modeerscheinung zu sein: Die große Mehrheit hält vegane Lebensmittel auch auf lange Sicht für relevant (71 Prozent). Dennoch essen die Deutschen am liebsten Fleischgerichte (53 Prozent), gefolgt von Nudel- und Pasta-Variationen (38 Prozent). Auf Platz 3 liegen Gemüsegerichte (20 Prozent), gefolgt von Fisch (16 Prozent), Eintopf (15 Prozent), Kartoffelgerichten (14 Prozent) und Pizza (13 Prozent).

Deutsche kochen seltener

Die Pizza liegt bei den Jüngeren noch weiter vorn: Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen greifen gern mal zu Tiefkühlpizza oder Fertiggericht  (19- bis 29-Jährige: 60 Prozent, 14- bis 18-Jährige: 54 Prozent). Das liegt im Gesamt-Trend, denn in Deutschlands Küchen wird immer seltener gekocht.

Die Zahl derer, die täglich am Herd stehen, ist weiter gesunken (von 41 Prozent 2015 auf 39 Prozent 2016). Zwei- bis dreimal pro Woche zum Kochlöffel greifen nur noch 33 Prozent (2015: 37 Prozent). Geringfügig gestiegen ist die Zahl derjenigen, die gar nicht kochen (von 11 auf 12 Prozent).

Ostdeutsche essen gesünder als Westdeutsche

Menschen in den alten Bundesländern greifen häufiger täglich zu Süßigkeiten (23 Prozent) als die Bewohner der neuen Bundesländer (11 Prozent). Entsprechend stehen Obst und Gemüse im Osten eher auf dem Speiseplan (82 Prozent) als im Westen (73 Prozent).

90 Prozent der Befragten wünschen sich verbindliche Qualitätsstandards für das Essen in Kitas und Schulen (in Ostdeutschland 96 Prozent, in Westdeutschland 88 Prozent). Bei der Frage, ob sie für Bio-Schulessen auch tiefer ins Portemonnaie greifen würden, zeigen sich zwei Drittel aller Befragten mit Kind einverstanden (67 Prozent). Hier wiederum sind die Westdeutschen etwas entschiedener für eine Zuzahlung als die Ostdeutschen (68 zu 60 Prozent).

Deutsche gehen seltener in den Bioladen

Die meisten jüngeren oder erwachsenen Deutschen essen in der Mittagspause aus der Brotbox: Die Mehrheit der Erwerbstätigen, Schüler oder Studierenden bringt sich täglich beziehungsweise sehr häufig Essen von zu Hause mit (57 Prozent). Den regelmäßigen Weg in die Kantine nimmt jeder Fünfte (21 Prozent), jeder Zwanzigste geht häufig ins Restaurant (5 Prozent). Rund ein Fünftel der Befragten lässt die Mittagspause ganz ausfallen beziehungsweise isst gar nichts.

Große Lebensmittelmärkte werden von den Deutschen immer häufiger in Anspruch genommen: Rund zwei Drittel kaufen fast alle oder den Großteil der Lebensmittel im Supermarkt (62 Prozent, 2015: 59 Prozent). Zwei von fünf Befragten nutzen (auch) den Discounter (42 Prozent, 2015: 35 Prozent). Etwas seltener besuchten die Deutschen 2016 den Bioladen (6 Prozent/2015: 8 Prozent).

Deutschland plant staatliches Tierwohl-Label

Für den Ernährungsreport 2017 hat das Meinungsforschungsinstitut forsa rund 1.000 Bundesbürger ab 14 Jahren zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt. Es ist die zweite Untersuchung nach dem Ernährungsreport 2016. Bei der Vorstellung des Reports kündigte Christian Schmidt (CSU), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, die Einführung eines staatlichen Tierwohl-Labels an.

Außerdem werde 2017 das neue Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) seine Arbeit aufnehmen. Das BZfE soll laut Schmidt zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Ernährung sein und helfen, Empfehlungen zum Thema Essen einfacher in den Alltag zu integrieren.

Foto: ChristArt/fotolia.com

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