Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Obergrenze für Süßes: Wieviel Zucker am Tag höchstens verzehrt werde sollte

Montag, 24. Dezember 2018 – Autor:
Gerade zur Weihnachtszeit fällt es schwer, buntem Naschwerk zu widerstehen. Doch Zucker sollte höchstens 10 Prozent der täglichen Energiezufuhr ausmachen. Bei 2.000 kcal am Tag sind das 50 g freier Zucker.
schokoladenweihnachtsmann, schokolade, weihnachten, Süßigkeiten, Zucker

In der Weihnachtszeit wird traditionell viel Süßes verzehrt – Foto: ©and.one - stock.adobe.com

Zucker sollte am Tag höchstens 10 Prozent der Gesamtenergiezufuhr ausmachen. Wer täglich insgesamt 2.000 kcal zu sich nimmt, sollte nicht mehr als 50 g freien Zucker verzehren. Dazu zählen auch Monosaccharide und Disaccharide, die Lebensmitteln zugesetzt sind, sowie in Honig, Sirupen, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten natürlich vorkommender Zucker.

Diese Obergrenze legten die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, die Deutsche Adipositas-Gesellschaft und die Deutsche Diabetes Gesellschaft in einem gemeinsamen Papier fest. Damit schließen sie sich der bereits 2015 ausgesprochenen Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO an.

Zucker in Süßwaren, Fruchtsäften und Limonaden

Ein großer Anteil der Zufuhr freier Zucker stammt in Deutschland aus Süßwaren (36 Prozent) und zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken wie Fruchtsäften und Nektaren (26 Prozent) sowie Limonaden (12 Prozent). Daten aus Verzehrstudien zeigen, dass die Zufuhr freier Zucker in Deutschland deutlich über der Empfehlung von unter 10 Energieprozent (En%) liegt.

Zwischen 15 und 80 Jahren beträgt die Zucker-Zufuhr bei Frauen rund 14 Energieprozent, bei Männern liegt sie bei 13 Energieprozent. Das entspricht einer Zufuhr an freien Zuckern bei Frauen von 61 g/Tag und bei Männern von 78 g/Tag.

Zuckergesüßte Getränke erhöhen das Diabetes-2-Risiko

Kinder und Jugendliche konsumieren sogar bis zu 17,5 En% am Tag. Um die Tagesmenge an freien Zuckern nicht zu überschreiten, müsste die Zufuhr um mindestens 25 Prozent gesenkt werden.

Da zuckergesüßte Getränke keinen Sättigungseffekt haben, führt ihr Konsum leicht zu einer insgesamt zu hohen Energiezufuhr. Eine hohe und häufige Zuckerzufuhr fördert die Entstehung von Übergewicht und Adipositas sowie zahlreiche mit Übergewicht assoziierte Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, kardiovaskuläre Erkrankungen und Karies. Zuckergesüßte Getränke erhöhen das Risiko für Diabetes Typ 2 sogar unabhängig vom Einfluss auf die Energiebilanz.

Zuckerarme Ernährung ist gesundheitsfördernd

Gesundheitsfördernd ist eine zuckerarme Ernährung. Die DGE empfiehlt Verbrauchern in ihren "10 Regeln für eine vollwertige Ernährung", Zucker generell einzusparen. Danach kann, wer stark verarbeitete und zuckergesüßte Lebensmittel selten und maßvoll verzehrt und zuckergesüßte Getränke durch Wasser oder ungesüßte Tees ersetzt, die Zufuhr freier Zucker reduzieren.

Kinder sollten sich erst gar nicht an eine hohe Zuckerzufuhr und den damit verbundenen Süßgeschmack gewöhnen. Speziell für Kinder beworbene Lebensmittel sind oft stark zuckerhaltig und deshalb überflüssig, heißt es weiter in einer Pressemitteilung der DGE.

Obergrenze für Süßes: Wieviel Zucker am Tag höchstens verzehren

Obwohl den meisten Menschen bekannt sein dürfte, dass sie am Tag höchstens eine überschaubare Menge an Zucker verzehren sollten, haben verhaltenspräventive Maßnahmen zur Förderung gesundheitsfördernder Lebensstile bislang nicht den gewünschten Erfolg erzielt - das betrifft ebenso den Konsum von Salz und Fett.

Weltweit greifen Länder daher zu präventiven Maßnahmen: In Deutschland etwa soll der Zucker-, Salz- und Fettgehalt in Fertigprodukten im Rahmen der vom Bundesernährungsministerium ausgerufenen nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie reduziert werden. Allerdings erst bis zum Jahr 2025.

Foto: and.one/fotolia.com

Weitere Nachrichten zum Thema Zucker

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin