Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Nur noch jeder zweite junge Deutsche fühlt sich gesund

Montag, 27. November 2017 – Autor:
Gerade einmal 51 Prozent der Bundesbürger zwischen 14 und 34 Jahren fühlen sich rundherum gesund. Die andere Hälfte klagt trotz jugendlichen Alters über häufiges Unwohlsein oder leidet an psychischen oder chronischen körperlichen Erkrankungen. Dies hat eine Umfrage der Schwenninger Krankenkasse ergeben. Fast zwei Drittel der Frauen empfinden sich demnach als zu dick und würden gerne abnehmen.
junge Frau im Stress

Stress, ungesunde Ernährung und Schlafmangel: Jeder zweite Jugendliche fühlt sich deshalb nicht mehr grundsätzlich gesund.

Zunehmender Stress in Berufs- und Privatleben führt dazu, dass immer mehr Deutsche schon in jungen Jahren an gesundheitlichen Problemen leiden. Kaum mehr als die Hälfte – oder 51 Prozent – bejahte in einer repräsentativen Studie der Schwenninger Krankenkasse die These „Ich fühle mich rundum gesund.“ Auffällig ist dabei der Unterschied zwischen Männern und Frauen: Während sich 62 Prozent der Männer als kerngesund empfinden, sind es bei den Frauen nur 41 Prozent.

Jeder fünfte junge Mensch leidet an chronischen Krankheiten

Von der Hälfte der Befragten, die sich nicht als rundum gesund einstuften, gaben 77 Prozent an, häufig an allgemeinem Unwohlsein zu leiden. 23 Prozent sind in ihrer Lebensqualität durch psychische Erkrankungen beeinträchtigt, 21 durch chronische körperliche Krankheiten. 72 Prozent der von Krankheiten betroffenen jungen Menschen gaben Stress als Ursache an, 60 Prozent eine ungesunde Ernährung, 56 Prozent Schlafmangel und 55 Prozent wenig Bewegung. Jeder Fünfte führt die Probleme aufs Rauchen zurück, jeder neunte auf übermäßigen Alkoholkonsum.

Smartphones: Der private Stress kommt mit in die Arbeit

Für die repräsentative Studie „Zukunft Gesundheit 2017 – Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt“ ließ die Schwenninger Krankenkasse rund 1100 Jugendliche und junge Erwachsene befragen. In der Studie wird deutlich, dass die höhere Geschwindigkeit in der digitalen Gesellschaft das Alltagsleben junger Menschen verändert und die Stressursachen vergrößert. Innerhalb von nur drei Jahren stieg die Zahl derer, die den Zwang zur ständigen Erreichbarkeit durch Arbeitgeber oder Ausbilder als Belastung empfinden, um neun Prozentpunkte auf jetzt 32 Prozent. Der Beruf gilt auch als größter Stressfaktor (22 Prozent), gefolgt von persönlichen Problemen, insbesondere gesundheitlichen, mit 20 Prozent und Familie mit 13 Prozent. Weil man mit dem Smartphone aber auch Familie und Freunde überall mit hinnimmt – auch in die Firma –, zieht in jüngster Zeit auch der private Stress an. 36 Prozent der Befragten sagen inzwischen, dass das Privatleben sie stärker stresse als der Job. 2014 waren es 26 Prozent – und damit zehn Prozentpunkt weniger. Für die große Mehrheit – 71 Prozent – ist das Leben „im vergangenen Jahr anstrengender geworden“.

Erst mal Spaß haben – die Medizin wird’s später richten

Das Verantwortungsbewusstsein für die eigene Gesundheit scheint in der Tendenz einer gewissen Unbekümmertheit zu weichen. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl derer, die Gesundheitsvorsorge für sich selbst als wenig relevant begreifen, stetig an: um jeweils rund fünf Prozentpunkte auf jetzt 60 Prozent. Knapp 40 Prozent der Studienteilnehmer halten eine gesunde Lebensführung für überbewertet, wollen lieber Spaß haben und verlassen sich offensichtlich darauf, dass der Fortschritt in der Medizin eine gesunde Lebensführung „zunehmend überflüssig“ macht. Zugleich beklagen aber 55 Prozent aller Befragten, sie fühlten sich zu dick und wollten gerne abnehmen – bei den Männer 50 Prozent, bei den Frauen 62 Prozent. Kein Wunder, denn in der schnellen Zeit fehlt auch für entspanntes und gesundes Essen immer häufiger die Zeit. „Ich ersetze Mahlzeiten häufig durch schnelle Snacks unterwegs“: Diesem Satz stimmten vor drei Jahren noch 40 Prozent der Befragten zu – heute sind es 56 Prozent.

Foto: © Kaspars Grinvalds - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Ernährung , Berufskrankheiten , Sport , Prävention , Kinder

Weitere Nachrichten zum Thema Jugendgesundheit

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin