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Nur durch Vernetzung kann eine gute Demographiepolitik gelingen

Samstag, 3. Mai 2014 – Autor: Cornelia Wanke
Die Stadt Essen und die AOK Rheinland/Hamburg haben am Freitag ihr gemeinsames Demographieprojekt vorgestellt. Ziel ist es, in einem gemeinsamen Schulterschluss von öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen sowie ehrenamtlichen Organisationen für die Bürger gute Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu schaffen.

Gemeinsam für ein selbstbestimmtes Leben: Das Demographieprojekt in Essen macht's möglich – Foto: Andrey Popov

Älteren, hilfsbedürftigen Menschen ist es wichtig, so lange wie möglich in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung leben zu können. Doch häufig lassen normale Anforderungen des Alltags wie Einkäufe oder Wohnungsreparaturen dies nicht zu. Jetzt werben die AOK Rheinland/Hamburg und die Stadt Essen für die Unterstützung durch weitere Partner für das innovative Hilfsprojekt NAEHE. Der Startschuss fiel am Freitag durch die Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung. Die Initiatoren wollen gemeinsam mit Partnern aus der gesamten Stadtgesellschaft ein Versorgungsnetzwerk vollkommen neuer Art aufbauen, um den Bedürfnissen der hilfebedürftigen Menschen besser Rechnung tragen zu können. 

Demografieprojekt: Oft sind Angebote vorhanden, die Bürger wissen nur nichts davon

Einzelhandel und Dienstleister, Pflegedienste und Hilfsmittel-Anbieter, Ärzte, Wohnungsbaugesellschaften und Selbsthilfegruppen sowie kulturelle Anbieter und weitere Hilfs- und Selbsthilfegruppen sollen das Netzwerk knüpfen und ihre Leistungen als vernetztes Angebot den Bürgerinnen und Bürgern leicht zugänglich machen.  Denn selbst wenn vielfach Unterstützungsangebote vorhanden sind, seien diese den Hilfebedürftigen oft nicht bekannt und würden daher erst gar nicht in Anspruch genommen. Das neue Angebot trägt den Namen „Netzwerk zur Absicherung der Versorgung in der eigenen Häuslichkeit in Essen“, abgekürzt NAEHE. 

Am Freitag unterschrieben Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß und AOK-Vorstandschef Günter Wältermann eine entsprechende Absichtserklärung. Ausgangspunkt für das Projekt ist der Stadtteil Steele. Das Versorgungsnetzwerk will dort vorhandene Hilfs- und Unterstützungsangebote miteinander verknüpfen und dafür sorgen, dass sich die vielfältigen Angebote einfach nutzen lassen. Alle Unternehmen und Pflegekassen seien nun aufgerufen, sich zu engagieren und aktiv am neuen Essener Projekt NAEHE zu beteiligen. 

Ein Versorgungsnetzwerk soll helfen, die Stadt demographiefest zu machen

Der Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß sagte bei der Vorstellung des Projektes: „Die Stadt Essen sieht in der Schaffung von Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter eine Schwerpunktaufgabe ihrer ressortübergreifenden Demographiepolitik. Diese kann aber nur gelingen, wenn alle an der im weitesten Sinne Versorgung älterer Menschen Beteiligten ihre Unterstützungsmöglichkeiten einbringen und sich vernetzen. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich viele Partner im ausgewählten Projektquartier dem Versorgungsnetzwerk anschließen würden.“ Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, erklärte: „Wir müssen in der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen in ihrem Lebensumfeld 

neue Wege gehen. Mit dem Angebot NAEHE im Essener Osten wollen wir gemeinsam mit vielen Partnern und den Pflegekassen den Menschen, unabhängig von ihrer Krankenkassen-Zugehörigkeit, praktische Hilfe in der Alltagsbewältigung anbieten, wo es sonst mangels Alternativen oft zu einem Umzug in ein Alten- oder Pflegeheim kommen würde. Das Versorgungsnetzwerk ist auf Nachhaltigkeit angelegt.“ 

Foto: apops - Fotolia.com

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