Nordic Diet will ebenso gesund sein wie die Mittelmeerküche

Die Nordic Diet arbeitet mit hiesigen Produkten - Hering und Kartoffeln - und soll ebenso gesund sein wie die Mittelmeer-Küche – Foto: ©Arkady Chubykin - stock.adobe.com
Die Mittelmeerküche gilt als die gesündeste Ernährungsform überhaupt. Doch nun will ihr die Nordic Diet, auch Wikinger- oder Norweger-Diät genannt, Konkurrenz machen. Sie basiert auf hiesigen Geschmacksvorlieben, das mache die Umstellung auf diese Ernährungsweise einfacher. Außerdem arbeitet die nordische Diät mit regionalen, saisonalen und nachhaltig gewonnenen Produkten.
Entwickelt wurde die Nordic Diet wurde vor gut zehn Jahren von skandinavischen Ernährungswissenschaftlern, Umweltexperten und Spitzenköchen und soll ebenso ausgewogen sein wie die mediterrane Diät.
Nordic Diet: Obst, Getreide, Beeren, Wildkräuter, Kohl und Fisch
Die Küche der nordischen Länder liefert eine Vielfalt an Kohl, heimischen Beeren und Obstsorten (zum Beispiel Äpfel und Birnen), Wurzel- und Knollengemüse, Vollkorngetreide (zum Beispiel Hafer, Roggen, Gerste) sowie Raps-, Sonnenblumen- und Leinsamenöl. Hülsenfrüchte, frische Kräuter und Wildkräuter, Pilze, Nüsse, Muscheln und Algen runden die New Nordic Diet ab.
Wichtigste Energiequelle der Nordic Diet sind pflanzliche Lebensmittel. Empfohlen wird ein maßvoller Verzehr von Fleisch, entweder als Wild oder aus artgerechter Haltung, zum Beispiel für den Sonntagsbraten. Fisch wiederum steht dreimal pro Woche auf dem Tisch.
Nordic Diet setzt auf schonende Garformen
Zudem setzt die New Nordic Diet auf althergebrachte und schonende Zubereitungsmethoden wie Niedrigtemperaturgaren im Schmortopf oder Ofen sowie das Fermentieren von Fisch und Gemüse. Wurstwaren, Zucker, Salz und Alkohol sind in Maßen erlaubt. Butter und fettreiche Milchprodukte werden komplett vom Speiseplan gestrichen.
Zwar empfiehlt auch die Mittelmeerdiät, viel Obst, Gemüse, Fisch, Nüsse und pflanzliche Öle auf den Tisch zu bringen. Doch die typischen Zutaten der Mittelmeerküche wie etwa Auberginen, Oliven, Meeresfrüchte oder Gewürze wie Salbei, Estragon und Minze sowie die großzügige Verwendung von Knoblauch trifft nicht immer den heimischen Geschmack, heißt es weiter in einem Artikel des von der Landwirtschaftsverwaltung Baden-Württemberg betriebenden Infodienstes Landwirtschaft-Ernährung-Ländlicher Raum.
Nordic Diet: Regionale, saisonale und wild wachsene Produkte
Die New Nordic Diet überträgt das Grundkonzept der Mittelmeer-Küche auf das Lebensmittelangebot der skandinavischen Länder, heißt es dort weiter. Dies biete einen eindeutigen Zugewinn an Geschmack, Frische und Verfügbarkei und könne so auch auf Deutschland übertragen werden.
Der zusätzliche Fokus auf Nachhaltigkeit ist das Besondere an der New Nordic Diet. So legt der nordische Ernährungsstil Wert auf unverpackte, regionale und saisonale, wild wachsende sowie biologisch erzeugte Produkte. Durch die regionale Produktion werden lange Transportwege vermieden. Die saisonale Erzeugung ist umweltfreundlich, da zum Beipiel auf energieintensives Heizen in Gewächshäusern verzichtet wird. Regionale Produkte reifen zudem länger.
Beeren, Kohl, Fisch, Milchprodukte und Wild
Beeren und Kohl enthalten wertvolle Stoffe, die vorbeugend gegen Krebs sein sollen. Fisch trumpft mit gefäßschützenden Omega-3-Fettsäuren auf. Ein hoher Konsum vergorener Milchprodukte beugt Herzkrankheiten vor. Wildpflanzen weisen einen höheren Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen auf als konventionell angebaute. Wildfleisch ist meist fettärmer und soll eine günstigere Fettsäurezusammensetzung besitzen.
Aktuelle Studien weisen auf die gesundheitlichen Vorteile der New Nordic Diet hin, unter anderem positive Veränderungen der Blutwerte und die Vorbeugung von Herzkreislauferkrankungen. Die positiven Auswirkungen sind vergleichbar mit denen der mediterranen Diät. Auch die nordische Diät könne im Rahmen eines gesunden Lebensstils helfen, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und einem erhöhtem Cholesterinspiegel entgegenwirken.
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