Nicht-alkoholische Fettleber mit GLykLich-Ernährung therapieren

Eine gesunde Ernährung kann entzündlichen Erkrankungen entgegenwirken – Foto: © Adobe Stock/ missmimimina
Die nicht-alkoholische Fettleber tut nicht weh. Meist wird das stille Leiden erst bei einem Routinecheck entdeckt. Vor allem Männer mit „Bauch“ sind davon betroffen. Neben Übergewicht tragen Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel, Stress sowie eine ungesunde Ernährung zur Entwicklung und zum Fortschreiten der Lebererkrankung bei. Bestehen diese Risikofaktoren über längere Zeit, können metabolische und hormonelle Störungen auftreten, die zu einer Zunahme des Bauchfetts und zu einer bakteriellen Fehlbesiedlung im Darm (Dysbiose) führen. Ein Teufelskreis entsteht.
Bauchfett und Dysbiose schüren das entzündliche Feuer
Medikamente sind fester Bestandteil der Therapie. Doch Betroffene können selbst einiges gegen ihre Fettleber tun. „Das Bauchfett und die bakterielle Fehlbesiedlung im Darm sind die zwei größten Entzündungsherde in unserem Körper und schüren das entzündliche Feuer“, sagt Prof. Dorothea Portius, die am Campus Gera der SRH Hochschule für Gesundheit den Studiengang „Ernährungstherapie und –beratung“ leitet. „Daher sind Eingriffe in den Lebensstil der effektivste Ansatz, um die entzündlichen Prozesse zu unterdrücken.“
Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel
Die Ernährungswissenschaftlerin rät bei nicht-alkoholischer Fettleber zu einer entzündungshemmenden und niedrig-glykämischen, also zuckerarmen, Ernährung, der sogenannten GLykLich-Ernährung. Bei dieser Ernährungsform wird auf rotes Fleisch, Wurst, raffinierte Kohlenhydrate und Einfachzucker verzichtet. Ebenso tabu sind stark verarbeitete Lebensmittel mit Lebensmittelzusatzstoffen und Konservierungsstoffen. Denn diese Stoffe triggern entzündliche Prozesse im Körper.
GLykLich-Ernährung ist ballaststoffreich und vorwiegend pflanzlich
Die GLykLich-Ernährung setzt stattdessen auf Ballaststoffe, hochwertiges Eiweiß und gesunde Fette (DHA/EPA) sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Es gebe keinen einzelnen Nährstoff, der das Fortschreiten einer verhindern könne, betont Portius. „Vielmehr ist es die Komplexität von Substanzen in ganzen, unverarbeiteten Lebensmitteln, die den Entzündungsprozess reduzieren sowie den Stoffwechselzustand verbessern kann.“
Ihre Erkenntnisse hat die Wissenschaftlerin kürzlich im Livers Journal unter der Überschrift „Anti-Inflammatory Dietary Approach to Prevent the Development and Progression of Non-Alcoholic Fatty Liver Diseases” veröffentlicht. Im Mai soll ein Buch von ihr über das GLykLich-Ernährungsprinzip erscheinen.