Neues OP-Verfahren für Reflux-Krankheit
Sodbrennen ist ein weit verbreitetes Phänomen. Dabei ziehen die Schmerzen vom Oberbauch bis zum Hals. Anlass zur Sorge gibt es aber nur, jemand über mehr als einen Monat ein- bis zweimal pro Woche darunter leidet. Dann ist es wahrscheinlich, dass Betroffene unter der Refluxkrankheit leiden.
Es kommt dabei zum Rückfluss des Mageninhaltes, bestehend aus saurem Magensaft und Speiseresten. Dieses Gemisch greift die Schleimhaut an, und es kommt zu einem Druckgefühl im Magen, brennenden Schmerzen, saurem Aufstoßen.
Reflux-Krankheit kann Krebs auslösen
In der Speiseröhre kann die Säure schwere Entzündungen und bleibende Schäden an der Schleimhaut wie Narbenbildung oder Barrett-Ösophagus hervorrufen. Dabei bildet sich eine der Darm-Schleimhaut ähnelnde Schleimhaut in der Speiseröhre, diese kann zu Krebs entarten. Auch Atemwegsprobleme können Folge der Refluxkrankheit sein.
Die Refluxkrankheit geht sehr oft mit hohem Leidensdruck einher. Etliche Betroffene haben eine über viele Jahre andauernde Leidensgeschichte hinter sich, weil konventionelle therapeutische Ansätze teilweise ohne erkennbaren Nutzen bleiben.
Betroffenen, denen eine medikamentöse Therapie mit Protonenpumpenhemmern (PPI) keine Linderung verschafft, kann ein minimal-invasiver chirurgischer Eingriff helfen, heißt es weiter in einer Mitteilung der Universitätsmedizin
Neues OP-Verfahren für Reflux-Krankheit
Dabei wird in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie über einen kleinen Schnitt im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) ein Schrittmacher implantiert. Dieser elektrische Stimulator regt den geschwächten unteren Speiseröhrenschließmuskel an und soll so seine Funktion verbessern, idealerweise sogar wiederherstellen.
Seit Dezember 2015 konnte bei zwei Patienten der Kardiaschrittmacher erfolgreich über einen kleinen Hautschnitt implantiert werden, sagt Dr. Peter Grimminger, Oberarzt im zertifizierten Kompetenz-Zentrum Oberer Gastrointestinaltrakt. Ob diese Therapie langfristig von Erfolg gekrönt sein wird, wird sich allerdings erst in den nächsten Jahren zeigen.
Länger erprobt ist eine andere, ebenfalls minimal-invasive OP-Methode: Bei der Fundoplikatio wird aus dem oberen Teil des Magens eine Art Kragen geformt und um den Speiseröhrenschließmuskel gelegt und fixiert. Der Druck soll den Schließmuskel unterstützen. Diese Methode ist langfristig wirksam, Komplikationen sind jedoch möglich, daher wird auch diese OP nur selten durchgeführt.
Foto: Markus Schmidt/Universitätsmedizin Mainz