Neues Institut der Uni Essen sucht nach HIV-Impfstoff
Das neue Institut für HIV-Forschung an der Universität Duisburg-Essen (UDE) wird sich vornehmlich der Suche nach einem neuen HIV-Impfstoff widmen. Das gab dessen Leiter Prof. Hendrik Streeck bei der Eröffnungsfeier am 11. November bekannt. „Wir werden uns die internationale Entwicklung eines HIV-Impfstoffes einbringen“, erklärte der Infektionsmediziner und HIV-Experte vor rund 200 Gästen. Nur im Team könne man HIV besiegen.
Synergien schaffen
Ein HIV-Impfstoff gilt als die beste Lösung, um die HIV-Epidemie einzudämmen. Die Suche danach entpuppt sich jedoch äußerst schwierig, nicht zuletzt weil sich das Virus laufend verändert. Zudem werden eine effektive Infrastruktur und viel Geld benötigt. Die UDE-Wissenschaftler wollen deshalb Impfstoff-Forscher bundesweit vernetzen und so Synergien schaffen. Darüber hinaus bestehen Kooperationen zu Partnern in den USA, Afrika und Thailand. „Langfristig soll ein HIV-Impfstoff "Made in Germany" entwickelt werden“, betonte Streeck. Besonderes Augenmerk will er auf die Rolle der CD4 T-Zellantworten legen und untersuchen, wie diese Reaktionen für die Impfstoffentwicklung genutzt werden können.
HIV-Epidemie beenden
Mehr als 30 Millionen Menschen sind weltweit mit HIV infiziert, über zwei Millionen sterben jedes Jahr an den Folgen von AIDS. In Deutschland stecken sich jedes Jahr 3.000 Menschen mit dem Virus an. Erst kürzlich warnte UNAIDS davor, die Epidemie drohe außer Kontrolle zu raten. In Osteuropa und Zentralasien ist die Neuinfektionsrate seit 2010 um 57 Prozent gestiegen. Davon geschehen 80 Prozent der Neuinfektionen in Russland. Auch im Nahen Osten und Afrika stecken sich heute wieder mehr Menschen an als kurz nach der Jahrtausendwende. Ein HIV-Impfstoff, so die Hoffnung, könnte helfen, die Epidemie wieder unter Kontrolle zu bringen.
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